Sieg in Champions League Stimmungswandel auf Schalke

Gelsenkirchen · Der Fußball-Bundesligist liegt in der Champions League auf Achtelfinal-Kurs und ist in der Bundesliga auf Aufholjagd.

 Daumen hoch: Nach dem 2:0-Erfolg in der Champions League gegen Galatasaray Istanbul spricht die Geste von Schalke-Trainer Domenico Tedesco Bände. Die Königsblauen sind auf dem Vormarsch.

Daumen hoch: Nach dem 2:0-Erfolg in der Champions League gegen Galatasaray Istanbul spricht die Geste von Schalke-Trainer Domenico Tedesco Bände. Die Königsblauen sind auf dem Vormarsch.

Foto: dpa/Ina Fassbender

Erst eine herzliche Umarmung mit Gäste-Trainer Fatih Terrim, dann ein freundlicher Klaps für die Spieler: Nach Wochen des Zweifelns und öffentlicher Kritik ist bei Domenico Tedesco ein deutlicher Stimmungswandel zu spüren. „Die Leichtigkeit ist in einigen Situationen zurück. Wir sind auf einem guten Weg, haben ein paar Spiele gewonnen, und das gibt eine breitere Brust“, sagte der Trainer des FC Schalke 04 nach dem 2:0 (1:0)-Sieg gegen Galatasaray Istanbul.

Dank des listigen Treffers von Guido Burgstaller (4. Minute) und des 2:0 von Mark Uth (57.) hat der Fußball-Bundesligist das Tor zum Achtelfinale in der Champions League weit aufgestoßen. Schon in zwei Wochen beim FC Porto, der mit zehn Punkten die Gruppe D anführt, könnte der Revierclub (8) den Einzug in die K.o.-Runde perfekt machen. Wenn Istanbul (4) gegen das schon ausgeschiedene Team von Lokomotive Moskau nicht gewinnt, kann der Revierclub sich in Portugal sogar eine Pleite leisten. „Wir haben eine sehr, sehr gute Chance“, sagte Sportvorstand Christian Heidel.

„Wir wollen in Porto den Sack zumachen“, betonte Uth, der sich drei Tage nach seinem ersten Tor für Schalke beim 3:1 gegen Hannover 96 wie Burgstaller über seinen Premierentreffer in der Königsklasse freute. „Das Tor gegen Hannover war ein Dosenöffner für mich. Von mir aus kann es für mich und die Mannschaft so weitergehen“, sagte Uth. Der 27 Jahre alte Stürmer findet nach anfänglichem Fremdeln allmählich Gefallen an seiner neuen Rolle im Mittelfeld: „Da habe ich das Spiel vor mir und kann etwas kreieren. Wenn es so klappt, und ich auch torgefährlich bin, ist es gut.“

Nach dem schlechten Saisonstart mit fünf Pleiten kommt der Bundesliga-14. immer besser in Schwung. Um die Trefferquote zu verbessern, ließ Tedesco zuletzt immer wieder Abschlüsse auf Mini-Tore üben, wie er verriet. Offenbar fruchtete das Training auch beim nimmermüden Burgstaller, der nach einem Patzer von Torhüter Fernando Muslera aus der Drehung und aus spitzem Winkel ins Tor traf. „Das macht er richtig stark. Das sind die Früchte seiner Beharrlichkeit“, lobte Tedesco.

Und Sportvorstand Heidel lobte „den Geist dieser Mannschaft“. Es habe nie an der Mentalität gefehlt. „Aber jetzt kommen Mut und Selbstvertrauen hinzu“, sagte er nach nur einer Niederlage in den zurückliegenden neun Pflichtspielen. Gleichwohl mahnte er mit Blick auf das Spiel an diesem Sonntag (18 Uhr/Sky) bei Eintracht Frankfurt vor Übermut. „Der größte Fehler wäre zu sagen: Wir fahren jetzt dahin, und es läuft genauso. Die Mannschaft ist sicher freier. Aber wir müssen weiter hart arbeiten, damit wir in der Liga Schritt für Schritt unten rauskommen. Da laufen wir der Musik noch hinterher. Den schlechten Start können wir nicht wegradieren.“ Tedesco pflichtete Heidel bei: „Wir dürfen keinen Millimeter nachlassen, sonst hast du in der Liga keine Chance. Es sind Wimpernschläge, die über Sieg oder Niederlage entscheiden.“

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