Champions League Klopp oder Tuchel: Einer wird wohl ausscheiden

Belgrad · Den Trainern droht das Aus in der Champions League.

Sein markantes Lachen war Jürgen Klopp gründlich vergangen. Der Teammanager des FC Liverpool wirkte nachdenklich, bevor er mit ernsthaften Sorgen im Gepäck in den Flieger kletterte. „Wir haben einen langen Heimflug und genug Zeit, um über diese Dinge nachzudenken“, sagte Klopp.

Das völlig unerwartete 0:2 in der Champions League bei Roter Stern Belgrad trifft die Reds mit voller Wucht, der Einzug in die K.o.-Runde hängt plötzlich am seidenen Faden. Was alles schief lief am Dienstagabend, wurde Klopp gefragt. „Ich habe nur zehn Finger“, meinte der 51-Jährige. Sein Team sei sehr enttäuscht, „ich bin sehr enttäuscht“.

Zwar führt Liverpool die Tabelle der Gruppe C vor dem punktgleichen SSC Neapel (6 Zähler) und Paris St. Germain (5) weiter an. Doch in den verbleibenden zwei Spielen – zunächst in Paris, dann an der Anfield Road gegen Neapel – muss Liverpool liefern. Zumal auch Außenseiter Belgrad (4), das seinen ersten Sieg in der Königsklasse seit 1992 feierte, noch im Rennen ist. „Wir werden mit 100 Prozent in die beiden Spiele gehen, aber ich habe in diesem Moment keine Botschaft“, sagte Klopp kleinlaut und gestand: „Wir sind beeindruckt. Das ist nicht das, was wir wollten.“

Noch ein bisschen kniffliger als für Klopp ist die Situation für Thomas Tuchel und sein Starensemble von Paris St. Germain. Nach dem 1:1 in Neapel benötigt das Team um Weltmeister Kylian Mbappé und Neymar gegen Liverpool zwingend einen Heimsieg, ansonsten hat es das Weiterkommen nicht mehr in der eigenen Hand. „Die Gruppe ist sehr, sehr eng, und es ist wirklich schwierig“, sagte Tuchel.

Möglich ist das Weiterkommen, klar – doch auch in Neapel blieb PSG die Klasse eines möglichen Königsklassen-Champions schuldig. Nach einer starken ersten Halbzeit und der Führung durch den ehemaligen Münchner Juan Bernat (45.+2) gelang PSG im zweiten Abschnitt nicht mehr viel. Im Gegenteil: Durch den verdienten Ausgleichstreffer von Lorenzo Insigne (62.) hat auch Neapel plötzlich wieder alle Chancen.

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