Ligue 1 Frankreich Tuchel setzt bei PSG voll auf Angriff

Paris · Der deutsche Trainer ist offiziell in Paris vorgestellt worden und will zuerst einmal eine „gewisse Atmosphäre“ schaffen.

Thomas Tuchel will Paris Saint-Germain zu neuen Erfolgen führen. Seine Philosophie sei einfach und laute „Angreifen, Angreifen und Angreifen!“. Das sagte der neue Trainer des französischen Spitzenclubs der Zeitung „Le Parisien“ nach seiner vielbeachteten Vorstellung in der Hauptstadt. Tuchel soll seinen neuen Job am 1. Juli antreten.

Der 44 Jahre alte frühere Dortmunder Trainer lehnte es ab, konkret die Champions League ins Visier zu nehmen. „Es ist zu früh, um über Siege und Titel zu sprechen“, sagte der deutsche Trainer, der auch als Kandidat bei Bayern München galt. PSG sehnt sich schon seit langem nach einem Sieg in der Champions League, bisher aber ohne Erfolg. „Ich habe keine Angst vor all den Stars“, sagte Tuchel am Sonntagabend mit Blick auf Topspieler wie Neymar oder Kylian Mbappé. Tuchel berichtete, er habe Neymar vor einer Woche getroffen: „Er ist ein Künstler, ein außergewöhnlicher Spieler.“ Es komme nun darauf an, „eine Struktur um ihn herum“ aufzubauen, damit er sein ganzes Talent entwickeln könne.

Tuchel will zunächst einen „gewissen Geist“ und eine „gewisse Atmosphäre“ in der Mannschaft schaffen. „Die kleinen Dinge sind die großen Dinge“, sagte er auf Deutsch. In französischen Medien wurden der Charme und „ein bereits flüssiges Französisch“ („L’Équipe“) des Trainers ausdrücklich gelobt. Tuchel sprach aber vor den Medienvertretern die meiste Zeit Englisch.

Zu möglichen Transfers äußerte er sich nicht im Detail. „Es gilt zunächst, die Reihenfolge einzuhalten, alle Spieler kennenzulernen“, sagte Tuchel. „Falls das Transfer-Fenster jetzt schließt, bin ich ein glück­licher Mensch.“ Tuchel macht sich laut französischen Medien in Sachen Verstärkungen aber wohl schon länger Gedanken. Demnach will er nicht in erster Linie in Frankreich, sondern in der ihm bekannten Bundesliga auf Einkaufstour gehen. Ganz oben auf der Wunschliste sollen unter anderem Philipp Max (24) vom FC Augsburg und Max Meyer (22) von Schalke 04 stehen. Der nach dem Pokalsieg vor einem Jahr von Borussia Dortmund vor die Tür gesetzte Trainer soll aber auch und vor allem seinen früheren Club im Visier haben. Laut den Zeitungen „Le Parisien“ und „Ouest France“ erwägt Tuchel, BVB-Profis wie Ömer Toprak (28), Julian Weigl (22) und Raphael Guerreiro (24) von einem Umzug an die Seine zu überzeugen.

Geld haben die Ölscheichs aus Katar, die in Paris seit 2011 das Sagen haben, mehr als genug. Wegen des Financial Fairplay wird die Uefa aber alle Schritte, die PSG auf dem Transfermarkt unternimmt, genau unter die Lupe nehmen. Der Club wird sich deshalb von einigen Stars trennen müssen. Im Gespräch sind der Argentinier Angel Di Maria und Weltmeister Julian Draxler. PSG-Chef Nasser al-Khelaifi versicherte, Neymar werde trotz der Gerüchte über einen Wechsel zu Real Madrid „zu 2000 Prozent bleiben“.

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