Abstiegskampf in der Bundesliga Ein Spieltag voller Endspiele im Tabellenkeller

Köln · Der Abstiegskampf spitzt sich zu: Der 1. FC Köln trifft an diesem Samstag auf den FSV Mainz 05, der SC Freiburg auf den VfL Wolfsburg.

 Der Kölner Trainer Stefan Ruthenbeck gestikuliert am Spielfeldrand. Seine Mannschaft muss an diesem Samstag ihr Heimspiel gegen Mainz unbedingt gewinnen. Sonst ist der Abstieg aus der Bundesliga nahe.

Der Kölner Trainer Stefan Ruthenbeck gestikuliert am Spielfeldrand. Seine Mannschaft muss an diesem Samstag ihr Heimspiel gegen Mainz unbedingt gewinnen. Sonst ist der Abstieg aus der Bundesliga nahe.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Für den 1. FC Köln ist es eines von vielen „Endspielen“, beim FSV Mainz 05 eine „Hürde“ auf dem Weg zum Klassenverbleib. Der SC Freiburg will das „Herz in die Hand“ nehmen, der VfL Wolfsburg mit „hoher Disziplin“ spielen. Und der Hamburger SV, der hat eh „nicht mehr viel zu verlieren“ – im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga, in dem seit Wochen die immer gleichen Plattitüden fallen, spitzt sich die Lage an diesem Samstag mit zwei direkten Duellen im Tabellenkeller dramatisch zu.

Bei all der Rechnerei verlor Kölns Trainer Stefan Ruthenbeck sogar kurzzeitig den Überblick. „Mainz hat fünf Punkte mehr als wir“, sagte der 45-Jährige vor der Partie der Karnevalsvereine (15.30 Uhr/Sky) und stützte seine Annahme noch mit den Worten: „Das ist Fakt“. Der tatsächliche Abstand auf den Relegationsrang beträgt zwar sechs Zähler – an der Ausgangslage ändert das allerdings nichts. Die Mannschaft um Nationalspieler Jonas Hector aus Auersmacher muss gegen Mainz zwingend gewinnen. Schon ein Unentschieden dürfte zu wenig sein, um das rettende Ufer noch zu erreichen. „Im Training war mehr Aggressivität drin. Das macht Hoffnung“, sagte Ruthenbeck.

Und das ist auch nötig, denn die Kölner wollen mit einem Sieg nicht nur die Abstiegssorgen der Mainzer vergrößern, sondern gleichzeitig auch Wiedergutmachung für die peinliche 0:6-Pleite in Hoffenheim betreiben. Dort hätten sich seine Spieler „blamiert“, meinte Ruthenbeck: „So etwas will ich nicht mehr sehen.“ Auch deshalb wird es bei den Kölnern wohl gleich mehrere personelle Wechsel geben.

Dazu wird auch der Mainzer Trainer Sandro Schwarz gezwungen sein. Der Ausfall der angeschlagenen Leon Balogun, Abdou Diallo, Stefan Bell, Danny Latza, Karim Onisiwo, Robin Quaison sowie Yoshinori Muto droht, eine Vorbereitung unter normalen Umständen war kaum möglich. „Teilweise standen nur 13 Spieler auf dem Platz. Wir müssen schauen, wer zurückkommt“, sagte Schwarz, der die Partie als „Schwellenspiel“ bezeichnete.

Eine große Hürde könnte auch der SC Freiburg gegen Wolfsburg (15.30 Uhr/Sky) überspringen. Drei Punkte gegen die unter dem neuen Trainer Bruno Labbadia immer noch sieglosen Niedersachsen wären wohl die halbe Miete – auch wenn für den SC noch Spiele in Mainz und Hamburg sowie gegen Köln anstehen. Einen Sieg vor Gericht feierte Freiburg schon am Freitag: Das DFB-Bundesgericht annullierte den Platzverweis von Stürmer Nils Petersen (13 Saisontore), dessen Einspruch gegen die Gelb-Rote-Karte aus dem Spiel bei Schalke 04 zunächst vom DFB-Sportgericht abgewiesen worden war. Der 29-Jährige ist damit am Samstag spielberechtigt. Der Einspruch wurde damit begründet, dass Petersen die erste Verwarnung gar nicht mitbekommen habe, weil sie in seinem Rücken gezeigt worden sei. Das DFB-Bundesgericht folgte dieser Argumentation.

Ein Erfolgserlebnis braucht auch der Hamburger SV. Gegen Schalke 04 (18.30 Uhr/Sky) überwiegt für Trainer Christian Titz „die Chance“. Dafür setzt der ehemalige Trainer des FC Homburg weiterhin auf die Jugend. Spieler wie Stephan Ambrosius, Young-Jae Seo oder Tatsuya Ito drängen in die erste Elf. „Wir wollten neue Impulse in die Mannschaft bringen, mehr mit dem Ball agieren und höher verteidigen“, erklärte er. Die jungen Spieler „werden immer sicherer, ihre Leistungskurve wird nach oben steigen, weil sie jetzt schon einige Zeit bei uns oben dabei sind“, sagt Titz, dessen eigene Zukunft in der kommenden Saison nach wie vor unklar ist.

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