Ein historischer Triumph

Sotschi · Die deutschen Rodler haben in der Teamstaffel ihr viertes Gold in Sotschi geholt. Felix Loch, Natalie Geisenberger und die Doppelsitzer Tobias Wendl und Tobias Arlt schrieben damit ein Stück olympische Geschichte.

Nach dem goldenen Abschluss ihrer olympischen Festspiele waren die deutschen Rodel-Asse sogar für Norbert Loch zu schnell. Der Bundestrainer wollte den vierten Goldcoup von Natalie Geisenberger, Felix Loch, Tobias Wendl und Tobias Arlt nach der olympischen Premiere der Teamstaffel mitfeiern, doch die selbst ernannte "Trainingsgruppe Sonnenschein" fuhr ihm auf einem Schlitten davon. Nach dem vierten Gold im vierten Rennen in Sotschi und der besten Ausbeute der Olympia-Geschichte kannte der Jubel keine Grenzen mehr. Die vier Freunde aus Bayern sangen "So sehen Sieger aus", ehe sie Hand in Hand mit einem Satz auf das Siegerpodest sprangen. Sie krönten sich durch ihr jeweils zweites Gold zu Königen der Eisbahn.

"Es ist unglaublich, was das Team geleistet hat. Ich hätte nicht gedacht, dass sie so perfekt fahren", sagte der dreimalige Olympiasieger Georg Hackl, der den deutschen Rodeln wahre Wunderschlitten gebaut hatte. In der Teamstaffel zauberten sie in 2:45,649 Minuten einen Bahnrekord auf das Eis. Silbermedaillengewinner Russland wurde um 1,030 Sekunden deklassiert. Estland auf dem Bronzerang lag die Rodel-Ewigkeit von 1,646 Sekunden zurück. "Die Bahn glänzt schwarz-rot-golden. Als ich die vier Athleten auf dem Podium gesehen habe, ist mir bewusst geworden, dass sie als Doppel-Olympiasieger nach Hause fahren. Sie haben ein Stück olympische Geschichte geschrieben", sagte Alfons Hörmann, der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes.

Für Felix Loch war es nach seinem Triumph in Vancouver gar der dritte Olympiasieg. Er hat nun so viele olympische Goldmedaillen wie Hackl. "Es ist besonders geil, dass wir gemeinsam gewinnen konnten. Wir trainieren zusammen seit wir 13 Jahre alt sind", sagte Loch. Sein Vater Norbert betonte, das Quartett sei "früher weniger zu Hause als bei mir auf der Bahn" gewesen: "Das ist etwas ganz Großes, das es so nie mehr geben wird." Geisenberger sagte: "Wir sind so gute Freunde - jetzt stehen wir gemeinsam auf dem Podium. Das ist das geilste Gefühl, einfach brutal." Sie brachte das deutsche Team mit einer fehlerfreien Fahrt auf Goldkurs. Loch baute die Führung aus, welche die Doppelsitzer Wendl und Arlt nach Hause brachten. Die vier Olympiasieger trainieren allesamt am Stützpunkt Berchtesgaden, wo ebenso wie in Sotschi ausgiebig gejubelt wurde. "Wir werden jetzt eine große Party feiern", sagte Felix Loch. Dabei durfte sein Vater Norbert sicher auch wieder dabei sein.

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