Demonstrieren leicht gemacht

Umweltschutz, Zwangsumsiedlungen, Menschenrechte, Anti-Homosexuellen-Gesetz – vor den Winterspielen in Sotschi gab es kaum ein (nicht-sportliches) Thema, bei dem Gastgeber Russland eine gute Figur abgegeben hätte. Und auf Druck des Internationalen Olympischen Komitees musste Kremlchef Wladimir Putin sogar der Einrichtung einer Demonstrations-Zone in Sotschi zustimmen, was er nicht wollte.



Im Park Pobedy, an einer Straße mit regem und lautem Zugverkehr in Sotschis Stadtteil Chosta gelegen, ist protestieren erlaubt. Aber nach Putins Regeln. Eine erste große Demonstration für Menschenrechte an diesem Sonntag ist abgelehnt worden, weil der Antrag nicht fehlerfrei gewesen sei, sagte ein Stadtsprecher gestern. Die Bürgerrechtler hatten eine Kundgebung für 500 Teilnehmer beantragt. Die Verordnung besagt angeblich aber, dass nicht mehr als 100 Menschen aus Platzgründen in den Park dürfen. So kann man Proteste auch einschränken.

Zwei Demonstrationen hat es dem Vernehmen nach bisher übrigens gegeben - eine für "Kriegskinder" und eine für Putin selbst. Da fragt man sich doch gleich, warum er im Vorfeld überhaupt dagegen war.

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