Fußball-Champions-Cup Die heimliche Club-WM boomt wie nie

München · 18 Topclubs, darunter der FC Bayern und Borussia Dortmund, nehmen am Champions Cup teil und verdienen damit auch Geld.

 Bayern-Trainer Niko Kovac trifft mit seinem Team im Champions Cup nur auf Top-Gegner: Paris, Juventus Turin und Manchester City.

Bayern-Trainer Niko Kovac trifft mit seinem Team im Champions Cup nur auf Top-Gegner: Paris, Juventus Turin und Manchester City.

Foto: dpa/Matthias Balk

Von Jürgen Klopp bis Pep Guardiola, von Real Madrid bis Bayern München: 18 europäische Top-Teams spielen um den International Champions Cup. Bis 12. August werden die besten Mannschaften des Kontinents hauptsächlich in den USA, aber auch in sieben europäischen Stadien sowie in Singapur um den Cup spielen. Das Turnier gleicht einer heimlichen Club-WM. Sie boomt, die großen Arenen werden voll sein, auch wenn Stars wie Cristiano Ronaldo fehlen.

Aus Deutschland ist neben den Bayern auch Borussia Dortmund dabei. Als „eine Auszeichnung“, beschreibt BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke die Teilnahme des Fußball-Bundesligisten an der sechsten Auflage des elitären Wettbewerbs. Milliardär Stephen M. Ross, Besitzer des American-Football-Teams der Miami Dolphins, startete mit seiner Firma Relevent Sports 2013 die Turnier-Serie mit acht Mannschaften. In diesem Jahr gehen erstmals 18 Mannschaften an den Start. Eine Art Club-WM, wie sie sich Fifa-Präsident Gianni Infantino gewünscht hatte, aber nicht umsetzen konnte.

Zwar geht es beim Champions Cup nicht um die großen Prämien wie beim vorerst gescheiterten 25-Milliarden-Dollar-Projekt der Fifa. Geld kann jede Mannschaft dennoch verdienen. Laut Schätzung des Dortmunder Marketingchefs Carsten Cramer verdient sein Verein rund fünf Millionen Euro mit der Tour durch die USA. Der BVB erhofft sich eine größere Präsenz in Nordamerika, auch die Bundesliga soll profitieren. Demnächst wird die DFL einen neuen Fernsehvertrag in Nordamerika für die Spielzeiten ab 2020/2021 ausschreiben.

Fußball liegt in den USA noch weit hinter den Top-Sportarten American Football, Baseball, Basketball und Eishockey. Daher soll es mit den vielen Stars, wie zum Beispiel Dortmunds US-Amerikaner Christian Pulisic, große Werbeaktionen geben. Doch der Sport soll dennoch im Vordergrund bleiben. „Wir haben die PR-Termine um den Fußball herum geplant und nicht umgekehrt“, betont Cramer.

Die Mannschaft von Neu-Trainer Lucien Favre eröffnete in der Nacht zu Samstag den Champions Cup mit der Partie gegen Trainer Pep Guardiolas Manchester City im Soldier Field von Chicago. An diesem Sonntag kommt es in Charlotte zum Wiedersehen mit Jürgen Klopp und seinem FC Liverpool (22 Uhr/Sport1). Letzter Gegner ist Benfica Lissabon am 25. Juli in Pittsburgh.

Drei Spiele bestreitet jede Mannschaft in diesem Turnier, wer am Ende die beste Bilanz hat, wird Nachfolger des FC Barcelona. Allerdings finden nicht alle Partien in den USA statt. Der FC Bayern trifft in seiner ersten Partie an diesem Samstag im österreichischen Klagenfurt auf Paris St. Germain und seinen deutschen Trainer Thomas Tuchel (15.30 Uhr/Sport1). Erst danach geht es für Bayerns neuen Trainer Niko Kovac und Co. nach Nordamerika. In Philadelphia wartet am 25. Juli Juventus Turin, dann kommt es zum Aufeinandertreffen mit Ex-Trainer Guardiola und Manchester City am 28. Juli in Miami.

Einige Top-Stars werden wegen der WM und dem späteren Einstieg ins Training jedoch fehlen. Ronaldo wird auf der US-Tour von Juventus nicht dabei sein und damit auch das Duell gegen sein Ex-Team Real Madrid am 4. August in Landover verpassen. Dagegen wird Nationalspieler Mesut Özil mit dem FC Arsenal nach Singapur reisen, um dort gegen Atlético Madrid und Paris St. Germain zu spielen. Den Schlusspunkt des Champions Cup wird es am 12. August in Madrid zwischen Atlético und Inter Mailand geben.

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