Die Dressur-Welt blickt wieder nach Perl

Perl-Borg · Die dritte Gala am Peterhof steht im Blickfeld der internationalen Dressurszene. Denn im Vorfeld der Weltreiterspiele kommt der Veranstaltung in Perl in diesem Jahr eine besondere Bedeutung zu – zur Freude der Veranstalter.

Dass sich der Erfolg so schnell einstellt, hatte selbst am Gestüt Peterhof kaum einer für möglich gehalten. "Das war so auch gar nicht geplant", sagt Arlette Jasper-Kohl, Besitzerin und Herz des Gestüts, und fügt fast entschuldigend hinzu: "Es hat sich einfach so entwickelt." Schon die Zusage für das Trainingslager der Kader-Reiter eine Woche vor den Weltreiterspielen Ende August im französischen Caen war ein erster Schritt. Und die eigene Vier-Sterne-Dressur-Gala (25. bis 29. Juni) rückt im dritten Jahr ihres Bestehens vollends in den Mittelpunkt der internationalen Dressurszene.

Als einer von zwei Standorten für die Sichtung fallen in Perl Vorentscheidungen im Hinblick auf die WM. Wer sich ein Bild vor Ort macht, ist nicht verwundert. Das einzigartige Ambiente des Gestüts sucht seinesgleichen. Trotzdem hat die Entscheidung, dass der Weg zur WM über den Peterhof in Perl führt, für mächtig Furore gesorgt. "Für die Kader-Reiter ist der Grand Prix Special somit eine Pflichtveranstaltung", sagt Sportdirektor Christoph Umbach.

Denn auch wenn die Qualifikation erst beim CHIO in Aachen erfolgt, die nationale Spitze wird sich schon im Saarland in Bestform präsentieren wollen und müssen. Von der fünfmaligen Olympiasiegerin Isabell Werth bis zur kompletten deutschen Mannschaft, die bei den Olympischen Spielen in London mit der Silbermedaille im Teamwettbewerb glänzte - alle sind da. Die deutsche Meisterin Kristina Sprehe, die Weltcupzweite Helen Langehanenberg sowie Dorothee Schneider, die die Spitzenpferde des Gestüts reitet und als Trainerin am Peterhof quasi Heimvorteil genießt. Nur wird sie in der Sichtung zur WM ihr Kader-Pferd Forward Looking reiten. Das einzige Pferd, das eine Pause erhält, ist der einstige Wunderhengst Totilas, der sich im Weltcup zuletzt allerdings in bestechender Form präsentierte.

"Für mich ist das eine Top-Ausschreibung", sagt Dorothee Schneider über die Gala am Peterhof. Im Vergleich zum Vorjahr müssen die Sportler mit neun nationalen und 14 internationalen Prüfungen in fünf Tagen das doppelte Programm bewältigen. Wobei man mit etwa 100 bis 120 Pferden am Peterhof schon fast an seine Grenzen stößt. "Wir wollen klein und fein bleiben", sagt Arlette Jasper-Kohl, "das Flair erhalten". Die Ausrichtung eines Turniers wurde zwar schon in den Planungen berücksichtigt, das eigentliche Geschäft aber sei die Zucht. "Dafür ist das Turniergeschehen die Basis", sagt Ehemann Edwin Kohl. Hier zeigt sich der Grund für den Erfolg in Perl. "Ein gutes Team und eine hervorragende Zusammenarbeit", schwärmt Kohl. Ein Team, das richtige Entscheidungen trifft, Wissen, Leidenschaft und das Gefühl für das Besondere zu verbinden weiß.

gestuet-peterhof.de

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