Oberstdorf hofft ein letztes Mal auf den Volltreffer

Barcelona · Im vierten Anlauf soll es endlich klappen: Ganz Oberstdorf blickt heute nach Barcelona, wo der Internationale Skiverband FIS die nordische Ski-WM 2019 vergibt. Nach drei gescheiterten Bewerbungen rechnet sich Deutschlands „Mekka des nordischen Skisports“ im wohl vorerst letzten Versuch gute Chancen aus, wie schon 1987 und 2005 die Titelkämpfe auszurichten.



"Ich sehe gute Chancen für Oberstdorf. Die Gemeinde und die gesamte Region stehen voll hinter der Bewerbung", sagt Franz Steinle. Der Präsident des Deutschen Skiverbandes (DSV) setzt besonders auf die langjährige Erfahrung der Marktgemeinde bei Großereignissen, egal ob bei der Vierschanzentournee oder der Tour de Ski der Langläufer.

Als Oberstdorfs größter Konkurrenten gilt das slowenische Planica. Während Almaty (Kasachstan) und Seefeld (Österreich) bei ihren ersten Kandidaturen nur Außenseiterchancen eingeräumt werden, sammelte Planica mit seinem "Tal der Schanzen" schon vor zwei Jahren im Rennen um die WM 2017 mehr Stimmen als Oberstdorf. Am Ende allerdings setzte sich das finnische Lahti durch.

Die Entscheidung wird gegen 19 Uhr erwartet, gänzlich leer ausgehen wird Oberstdorf auf keinen Fall: Für die Skiflug-WM 2018 ist die Marktgemeinde der einzige Bewerber. Einen Nachteil sieht Steinle in dieser Doppelkandidatur nicht. "Die Vergabe der Skiflug-WM ist eine Turnus-Regel, da es nicht so viele Flugschanzen gibt. Oberstdorf ist dort ganz einfach wieder an der Reihe", betont der DSV-Präsident.

Eine WM würde dem DSV auch finanziell gut tun. Die alpine Ski-WM 2011 in Garmisch brachte einen Gewinn von fünf Millionen Euro nach Steuern. Allerdings: Die WM 2005 war für Oberstdorf ein Minusgeschäft, das soll sich nun nicht wiederholen. Sollte Oberstdorf heute den Kürzeren ziehen, war es das aber wohl.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort