Deutsche Frauen-Power im Melbourne Park

Melbourne · Mit Überraschungssiegen sind Annika Beck und Laura Siegemund in die dritte Runde der Australian Open eingezogen. Auch Angelique Kerber siegte. Lleyton Hewitt dagegen beendete gestern seine erfolgreiche Karriere.

Annika Beck und Laura Siegemund wussten nach ihren Geniestreichen gar nicht mehr, wohin mit ihren Glücksgefühlen. Während Beck ihren Drittrunden-Einzug bei den Australian Open mit einem spitzen Schrei feierte, hüpfte Siegemund wie ein Flummi über den Court im Melbourne Park.

"Das ist die pure Freude. Es macht Bock, wenn die Leute grölen. Das ist für mich neu, ein cooles Gefühl", sagte die Weltranglisten-97. Siegemund nach dem überraschenden 3:6, 7:6 (7:5), 6:4 gegen die frühere Nummer eins Jelena Jankovic aus Serbien.

Siegemunds bislang größter Sieg hat zur Folge, dass die Psychologie-Studentin am Samstag im Match um den Sprung ins Achtelfinale auf ihre Freundin Beck trifft. Die Nummer 55 der Rangliste entzauberte French-Open-Halbfinalistin Timea Bacsinszky aus der Schweiz mit 6:2, 6:3. "Ich habe meine Vorgaben perfekt umgesetzt", sagte Beck, die mit Siegemund beim Bundesliga-Club TC Rüppurr Karlsruhe spielt.

Damit stehen insgesamt vier deutsche Spielerinnen in der dritten Runde. Hoffnungsträgerin Angelique Kerber zeigte beim 6:2, 6:4 gegen Alexandra Dulgheru aus Rumänien eine souveräne Vorstellung. "Ich wollte aggressiv spielen, das habe ich getan", sagte Kerber. Sollte sie am Samstag Madison Brengle (USA) bezwingen, würde sie danach auf die Siegerin der Partie zwischen Beck und Siegemund treffen.

Ausgeschieden ist indes Sabine Lisicki . Die an Position 30 gesetzte Berlinerin, die in den letzten Monaten Knieprobleme geplagt hatten, unterlag der Tschechin Denisa Allertova 3:6, 6:2, 4:6. Ebenfalls nicht mehr dabei sind Julia Görges und Tatjana Maria. Görges unterlag ihrer Doppelpartnerin Karolina Pliskova aus Tschechien mit 6:7 (5:7), 1:6, Maria musste sich der Russin Jekaterina Makarowa mit 4:6, 2:6 beugen. Bereits am Mittwoch hatte Anna-Lena Friedsam den Sprung in die dritte Runde geschafft.

Alle deutschen Männer sind bei der mit 28,38 Millionen Euro dotierten Hartplatz-Veranstaltung bereits ausgeschieden - ebenso der Australier Lleyton Hewitt (2:6, 4:6, 4:6 gegen den Spanier David Ferrer ), der gestern seine fast 20-jährige Karriere beendete. Hewitt hat zwei Grand Slams gewonnen, 2001 die US Open und im Jahr darauf in Wimbledon. Dazwischen hatte er am 19. November den Tennis-Thron bestiegen, 80 Wochen lang war er der Branchenführer.

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