Der Triple-Sieger hat weitere Ziele

Köln. Ein Triple ist nicht genug. Der dritte Titel der Saison war den Handballern des THW Kiel eine dreitägige Dauer-Party wert. Nach dem Gewinn der Champions League am Sonntagabend und dem Feierauftakt in einem Kölner Brauhaus im Schatten des Doms folgte gestern der Kurztrip nach Mallorca. "Wir werden unglaublich viel saufen, auch wenn man das als Spieler nicht sagen darf

Köln. Ein Triple ist nicht genug. Der dritte Titel der Saison war den Handballern des THW Kiel eine dreitägige Dauer-Party wert. Nach dem Gewinn der Champions League am Sonntagabend und dem Feierauftakt in einem Kölner Brauhaus im Schatten des Doms folgte gestern der Kurztrip nach Mallorca. "Wir werden unglaublich viel saufen, auch wenn man das als Spieler nicht sagen darf. Unser nächstes Spiel ist ja erst am Donnerstag", gab Kim Andersson die Devise aus. Danach wollen die Kieler noch eines schaffen: die Bundesliga-Saison ohne Verlustpunkt beenden.In seinem letzten Champions-League-Spiel für Kiel zeigte der Schwede noch einmal seine ganze Klasse. Sieben Treffer markierte der Linkshänder Andersson beim 26:21 (13:10)-Sieg im Finale des Final-Four-Turniers gegen Atletico Madrid und war neben dem famosen Torhüter Thierry Omeyer Garant für den Triumph. 20 000 begeisterte Fans in der Kölner Lanxess Arena bejubelten die Handball-Helden.

"Die Champions League mit Kiel zu gewinnen, ist ein besonderes Gefühl", sagte der Rückraumspieler aus Schweden, der nach dieser Saison den THW verlässt und beim Champions-League-Dritten AG Kopenhagen anheuert. Die Dänen hatten das kleine Finale gegen die Füchse Berlin mit 26:21 (13:9) gewonnen.

Der deutsche Meister und Pokalsieger THW Kiel hat damit zum zweiten Mal nach 2007 den Titel-Dreier perfekt gemacht. Mit dem Sieg in der Königsklasse krönten die "Unbesiegbaren" sich nicht nur zu Europas besten Handballern, sondern machten die Bundesliga auch wieder zur stärksten Liga der Welt. Denn mit der Champions-League-Trophäe stehen wie 2007 die drei wichtigsten Europapokale in den Vitrinen deutscher Clubs. Frisch Auf Göppingen hatte jüngst den EHF-Cup gewonnen, die SG Flensburg-Handewitt den Wettbewerb der Pokalsieger. Die Bundesliga stellt damit in der kommenden Saison mindestens sieben Europacup-Teilnehmer.

"Dass wir das Triple geschafft haben, ist etwas Außergewöhnliches. Das ist eine Saison, die man kaum wiederholen kann", sagte Trainer Alfred Gislason. Der Isländer hatte gleich nach Abpfiff mit seinen Spielern auf dem Parkett getanzt, jeden geherzt und war dann rasch in den Katakomben verschwunden. "Ich brauchte einen Moment für mich", sagte er. In der Kabine ließ der Architekt des Erfolges kurz das Erreichte sacken. "Es macht einen stolz auf die Mannschaft", bekannte Gislason, der zum dritten Mal nach 2002 mit dem SC Magdeburg und 2010 mit Kiel die Champions League gewonnen hat.

Trotz all der Meriten hält er sich gern abseits. Als den Spielern der goldfarbene Pokal überreicht wurde, stand Gislason im Hintergrund. Erst als Rückraumspieler Daniel Narcisse ihn mit sanfter Gewalt ins Rampenlicht zog und ihm die Trophäe in die Hände zwang, reckte auch der Isländer das Objekt der Begierde triumphierend in die Höhe. "Alfred ist ein großartiger Trainer, und er ist ein Typ, den ich sehr vermissen werde", sagte Kim Andersson.

Wenngleich alle drei Titel bereits gewonnen wurden, bleibt den Kielern ein Ziel: die zwei ausstehenden Bundesliga-Spiele in Hildesheim und gegen Gummersbach zu gewinnen und als erste Mannschaft ohne Verlustpunkt die Saison zu beenden. "Das wäre perfekt, da sind Leute wie Omeyer drauf versessen", sagte Gislason. dpa

"Wir werden unglaublich viel saufen."

Kim Andersson,

THW Kiel

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