Der Schweiger aus Lahti ist zurück

Frankfurt. Der Schweiger aus Lahti kehrt auf die Schanze zurück und sorgt vor den Olympischen Spielen 2010 in Vancouver für Gesprächsstoff. Finnlands Skisprung-Ass Janne Ahonen (Foto: dpa) vollzieht beim Weltcup-Auftakt in Kuusamo an diesem Wochenende den Rücktritt vom Rücktritt. "Wenn es einer schafft, dann Janne

Frankfurt. Der Schweiger aus Lahti kehrt auf die Schanze zurück und sorgt vor den Olympischen Spielen 2010 in Vancouver für Gesprächsstoff. Finnlands Skisprung-Ass Janne Ahonen (Foto: dpa) vollzieht beim Weltcup-Auftakt in Kuusamo an diesem Wochenende den Rücktritt vom Rücktritt. "Wenn es einer schafft, dann Janne. Er war jahrelang ein Aushängeschild und hatte die größte Konstanz aller Topspringer. Es würde mich überraschen, wenn er nicht in den Top Zehn aufkreuzt", sagt der deutsche Bundestrainer Werner Schuster: "Ahonen wird sehr gut sein, aber er wird die Weltklasse nicht deklassieren."

Der 32-jährige schweigsame Finne will sich den Traum vom Olympia-Gold erfüllen. "Ich bin zuversichtlich, dass ich in Vancouver erfolgreich sein kann", sagt Ahonen. "Ich glaube, er kann vorne mitmischen. Körperlich hat er sich fit gehalten, sprungtechnisch war er immer Weltspitze", erklärt der deutsche Skispringer Martin Schmitt. Er freut sich wie Weltcupsieger Gregor Schlierenzauer auf das Duell mit dem fünfmaligen Gewinner der Vierschanzentournee. "Man darf ihn nicht unterschätzen. Aber es werden einige etwas dagegen haben, dass er aufs Podest springt", sagt der Österreicher.

Ahonen, der in seiner Biografie von Alkohol-Eskapaden, Radikaldiäten und Todesängsten beim Dragster-Rennen berichtete, galt jahrelang als Stilist mit viel Kraft. 36 Weltcupsiege feierte er und ist damit die Nummer drei in der ewigen Bestenliste, 104 Podestplätze bei Weltcups bedeuten Rekord. Bei Olympia reichte es nie zu Gold. Zweite Plätze mit der Mannschaft 2002 und 2006 nehmen sich in seiner Erfolgsbilanz mit 19 Medaillen bei Großereignissen bescheiden aus. Diesen Makel will er tilgen.

Bei den Nordischen Kombinierern kehren mit Felix Gottwald aus Österreich und dem Finnen Hannu Manninen gleich zwei Altstars zurück. Gottwald will in Kuusamo angreifen. Manninen steigt erst kurz vor Vancouver ein. Denn der 31-Jährige, der vier Mal den Gesamtweltcup gewann, hatte sich zu spät für die Testperiode der Anti-Doping-Agentur angemeldet.

Der deutsche Bundestrainer Hermann Weinbuch begrüßt die Rückkehr. "Große Namen brauchen wir in unserem Sport. Ich denke, dadurch bekommen wir mehr Aufmerksamkeit." Er glaubt, dass Gottwald und Manninen "läuferisch weiter eine Macht sind. Probleme sehe ich eher beim Springen. Da muss man sehr gefestigt sein." Gottwald macht sich darüber keine Gedanken. "Ich will diese zweite Karriere jeden Tag nur genießen, so wie ich die letzten zwei Jahre als Hobbysportler genossen habe. Ich will mich nicht mehr über Meter, Punkte und Sekunden definieren", sagt der 33 Jahre alte Doppel-Olympiasieger von 2006.

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