Der allwöchentliche van Nistelrooy

Kaiserslautern. Es könnte eines dieser Spiele zum Genießen sein: Der altehrwürdige Hamburger SV mit dem stolzen Zusatz "Bundesliga-Gründungsmitglied" gegen den ebenfalls schwer traditionsbeladenen 1. FC Kaiserslautern. So ein Spiel wie an diesem Samstag, 15.30 Uhr, beim HSV hat schon für alteingesessene Mannschaften seinen Reiz, also erst recht für einen Aufsteiger

Kaiserslautern. Es könnte eines dieser Spiele zum Genießen sein: Der altehrwürdige Hamburger SV mit dem stolzen Zusatz "Bundesliga-Gründungsmitglied" gegen den ebenfalls schwer traditionsbeladenen 1. FC Kaiserslautern. So ein Spiel wie an diesem Samstag, 15.30 Uhr, beim HSV hat schon für alteingesessene Mannschaften seinen Reiz, also erst recht für einen Aufsteiger. Und so gibt's vorab Lob von FCK-Trainer Marco Kurz für einen Gegner, "der auch um die Meisterschaft mitspielen kann". Für seine Mannschaft, die es vergangene Saison noch mit Gegnern wie RW Ahlen zu tun hatte, dürften die Namen im Kader des HSV wohl immer noch wie aus einer anderen Welt klingen. Nationalspieler aus aller Herren Länder, WM-Finalisten und, obwohl nicht bei der WM dabei: Ruud van Nistelrooy. Nun ist er nicht mehr ganz der Weltklasse-Stürmer, der er einmal war. Aber van Nistelrooy ist Ausdruck dafür, dass der FCK im wahrsten Sinne in einer anderen Liga spielt. Am ehesten wird das wohl Innenverteidiger Rodnei zu spüren bekommen. Er sagt: "Man hat immer das Ziel, gegen große Spieler zu spielen. Und jetzt spielt man gegen sie." Erste Liga eben, wie Kurz wiederholt: "Die Spieler müssen sich darauf einstellen, dass Woche für Woche ein van Nistelrooy dasteht."

Nun mag das bei aller Qualität in der Liga ein wenig übertrieben sein. Aber es geht Kurz um den Kern der Aussage: Das Niveau der Gegner ist ungleich größer. Er sagt das nicht mit Bedauern: "Genau das wollten wir ja." Doch es gibt bei aller Tradition noch einen anderen Aspekt. Nach gutem Start sind beide Mannschaften ins Schlingern geraten - wenn auch gemessen an den Ansprüchen auf unterschiedlichem Niveau. Da wäre der FCK, den vor allem das 0:1 am vergangenen Sonntag gegen Hannover 96 geschmerzt hat. Kurz sagt: "Fakt ist, dass wir gegen Hannover gut gespielt haben." Nur die Chancen wurden nicht genutzt. Noch setzt er auf den Faktor Zeit: "Für mich ist es wichtig, dass die Grundvoraussetzungen stimmen."

Für den ambitionierten HSV hingegen sind acht Punkte viel zu wenig, betont der Sportliche Leiter Bastian Reinhardt: "In jedem Spiel waren Fehler zu erkennen." Die Probleme klingen ähnlich: "Wir haben die Spiele über weite Strecken kontrolliert und viele Torchancen gehabt." Nutzen konnten sie sie auch nicht - trotz van Nistelrooy. Der FCK könnte sicher gut damit leben, wenn nur sie es wären, die ihre Tor-Flaute an der Küste beenden.

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