Stieflers Ball- und Heimatgefühle

Saarbrücken. Die Körperspannung reicht von den Haar- bis in die Fußspitzen. Leichtfüßig tänzelnd bewegt er sich auf die Kugel zu. Eiskalt lässt er dem Gegenspieler keine Chance und locht mit gutem Auge und viel Ballgefühl ein. Manuel Stiefler, Mittelfeldspieler des Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken, macht auch beim Minigolf einen ballsicheren Eindruck

Saarbrücken. Die Körperspannung reicht von den Haar- bis in die Fußspitzen. Leichtfüßig tänzelnd bewegt er sich auf die Kugel zu. Eiskalt lässt er dem Gegenspieler keine Chance und locht mit gutem Auge und viel Ballgefühl ein. Manuel Stiefler, Mittelfeldspieler des Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken, macht auch beim Minigolf einen ballsicheren Eindruck. "Ich habe ja schon öfter gespielt", sagt der in Bayreuth geborene Oberfranke, "hier im Deutsch-Französischen Garten war ich schon öfter mit meiner Freundin spazieren".

Vor gut drei Monaten hat Stiefler beim FCS unterschrieben. Er kam von Regionalligist 1. FC Nürnberg II. "Die ersten beiden Wochen habe ich bei Markus Fuchs gewohnt. Ihn und seine Familie kenne ich schon aus Nürnberg, war auch auf der Hochzeit. Mittlerweile habe ich meine erste eigene Wohnung", sagt der 22-Jährige. Hinter der Grenze in Schöneck lebt er in einer Drei-Zimmer-Wohnung. "Es sind meine ersten eigenen vier Wände. Ich bin da mächtig stolz drauf. Mein eigenes Reich zum Zurückziehen, wo ich selbst koche." Doch die Selbstständigkeit hat auch Schattenseiten: "Zum Geburtstag habe ich einen Toaster und ein Bügeleisen geschenkt bekommen. Und putzen muss ich auch selber - eine Putzfrau werde ich mir nicht holen", erzählt Stiefler, der übers Internet Verbindung zu Freundin Sina und zu seiner Familie hält. Sina macht eine Ausbildung zur Physiotherapeutin. Besuche orientieren sich an ihrem Ausbildungs- und seinem Trainingsplan. Wenn sie da ist, unternimmt das junge Paar gerne Ausflüge in die saarländische Landeshauptstadt. "Die Innenstadt ist sehr schön. Egal, ob man einkaufen will oder nur einen Kaffee trinken will", sagt Stiefler, "das Heimisch-Werden geht schneller, seit dem es sportlich besser läuft".

In der Vorbereitung war Stiefler verletzt. Erst beim 1:0 gegen den VfB Stuttgart II gab er sein Debüt in der Startelf. Fünf Mal gehörte er seither zur Startformation. Der FCS blieb in diesen Spielen ohne Niederlage. Auch an diesem Samstag, 14 Uhr, im Heimspiel gegen RW Ahlen wird er wohl spielen. "Ich habe während meiner Verletzung immer gehofft, der Mannschaft bald helfen zu können", sagt der Mann mit der Rückennummer 22, "jetzt hau' ich mich voll rein, damit es so weiter geht. Es macht super Spaß, vor so vielen Fans zu spielen - wobei es natürlich gerne noch mehr werden können". Er will mit dem FCS die Weichen für seine Karriere stellen: "Ich will mich weiterentwickeln. Mit 22 Jahren will man noch einiges erreichen."

Auf einen Blick

"Ich hatte zwei Tage lang Kopfschmerzen", sagt Torwart Enver Marina, angesprochen auf seinen Patzer beim 2:2 des 1. FC Saarbrückens am vergangenen Samstag bei Jahn Regensburg. Er wollte den Ball vor dem Aus retten - und legte dabei Marco Haller die Kugel vor die Füße. Der staubte zum 2:2 ab. Vor dem Heimspiel gegen RW Ahlen an diesem Samstag, 14 Uhr, ist der Patzer kein Thema mehr. "Auf der Position kommt so was immer mal vor" sagt FCS-Sportdirektor und Ex-Torwart Dieter Ferner: "Enver ist ein Typ, der Fehler schnell abhakt. Das ist gut. Ich hatte da immer mehr dran zu knapsen." Kopfschmerzen bereitet Trainer Jürgen Luginger die Sperre von Manuel Zeitz (5. Gelbe). Für ihn könnte Nabil Dafi, Jonathan Zydko oder Nico Weißmann spielen. cor

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