Das deutsche Duell wird eine „enge Kiste”

Mönchengladbach · Die Ausgangslage spricht für Borussia Mönchengladbach, die Statistik sowieso. Doch das Momentum ist auf Seiten von Schalke 04. Gladbachs Trainer Dieter Hecking war vor der Entscheidung im deutschen Achtelfinal-Duell in der Europa League allerdings darum bemüht, die ansteigende Form des Ligarivalen kleinzureden. "Man muss das relativieren. Sie haben gegen Augsburg verdient gewonnen - mehr aber auch nicht", sagte Hecking vor dem Rückspiel heute (21.05 Uhr/Sport1) und legte nach: "Im Hinspiel waren wir 70 Minuten die bessere Mannschaft." Daher erwarte er zwar eine "enge Kiste". Aufgrund des Heimvorteils sieht Hecking nach dem 1:1 auswärts die Chancen seines Teams bei "51:49".

Seit dem 4:2 der Borussia am 4. März in der Bundesliga zeigt die Formkurve der Königsblauen nach oben. Im Hinspiel in Gelsenkirchen waren die Schalker in der zweiten Halbzeit das klar bessere Team und dem Siegtor deutlich näher. Und während die Borussia danach in der Liga beim Hamburger SV patzte (1:2), lösten die Schalker ihre Aufgabe gegen den FC Augsburg (3:0) souverän.

Wir werden es den Gladbachern ganz sicher nicht so einfach machen wie in der Bundesliga. Jetzt ist die Stimmung in der Mannschaft, im Verein und im Umfeld besser", sagte Manager Christian Heidel. Die Statistik spricht allerdings für Gladbachs ersten Europacup-Viertelfinaleinzug seit 21 Jahren. Neun der vergangenen zehn Heimspiele gegen Schalke entschieden die Fohlen für sich, nach einem Unentschieden auswärts sind die Gladbacher im Europacup nur in einem von acht Fällen ausgeschieden. "Wir haben eine große Aufgabe vor uns", stellte daher Schalkes Kapitän Benedikt Höwedes fest. Unlösbar ist sie aber nicht. Nach der Umstellung von der Dreier- auf die Viererkette hat Schalke wieder an Stabilität gewonnen. Zudem ist auf den in der Winterpause aus Nürnberg verpflichteten Torjäger Guido Burgstaller Verlass, der mit schöner Regelmäßigkeit trifft.

Hinzu kommt die hohe Belastung für die Borussia und das Fragezeichen hinter dem Einsatz von Lars Stindl. Der Offensivspieler konnte aufgrund seiner muskulären Probleme im Hüftbereich auch am Mittwoch nur individuell trainieren. "Es ist nicht ausgeschlossen, dass Lars spielt", sagte Hecking, dessen Team gegen Schalke sein 40. Pflichtspiel in dieser Saison bestreitet - so viele wie kein anderer Bundesligist. "Das ist für uns kein Problem", versicherte Jonas Hofmann. Auch Hecking betont, dass es "nichts Schöneres gibt, als alle drei Tage Fußball spielen zu dürfen".

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