Deutsche Fußballerinnen starten in WM-Vorbereitung Hrubesch startet das große WM-Casting

Essen · Für Horst Hrubesch schließt sich ein Kreis. Ausgerechnet in Essen, wo er einst seine erfolgreiche Spieler-Karriere begann, startet der Trainer der deutschen Fußball-Frauen nun das Casting für die WM im kommenden Sommer.

 Bundestrainer Horst Hrubesch könnte der Saarländerin Lena Lattwein zum ersten Länderspiel verhelfen.

Bundestrainer Horst Hrubesch könnte der Saarländerin Lena Lattwein zum ersten Länderspiel verhelfen.

Foto: dpa/Jan Woitas

Nach der erfolgreichen WM-Qualifikation ruft der 67-Jährige mit dem Test-Länderspiel gegen Österreich an diesem Samstag in der Reviermetropole (14 Uhr/ZDF) und den weiteren Partien im November gegen Italien und Spanien den Kampf um die WM-Tickets aus.

„Den Mädels muss eines klar sein: Es sind zwar Freundschaftsspiele, aber Ausruhen gibt es nicht – und das wird auch nicht passieren“, betonte Hrubesch. „Locker ist jetzt nichts mehr. Denn es geht um die Plätze für die Weltmeisterschaft 2019 in Frankreich.“ Jede Einzelne müsse zeigen, „dass sie zur WM will und bereit ist, alles dafür zu tun“.

Beim ersten „WM-Test“ gegen den mit Bundesliga-Legionärinnen gespickten EM-Halbfinalisten Österreich fehlen Hrubesch viele verletzte oder kranke Spielerinnen wie die aus Saarbrücken stammende Spielführerin Dzsenifer Marozsan (Olympique Lyon), Melanie Leupolz (Bayern München) oder Tabea Kemme (FC Arsenal).

Die Rückkehr an die Hafenstraße wecke „nur positive Erinnerungen“, meinte der Trainer am Freitag. Der Europameister von 1980 ist zwar in Hamm geboren, aber beim Traditionsclub Rot-Weiss Essen machte er seine ersten Schritte als Fußball-Profi, ehe er als „Kopfball-Ungeheuer“ beim Hamburger SV seine erfolgreichste Zeit erlebte. Ein besonderes Spiel ist es auch für Lena Lattwein von der TSG Hoffenheim. Die 18-jährige Mittelfeldspielerin wurde von Hrubesch überraschend nachnominiert. Sollte sie eingewechselt werden, wäre es ihr erstes A-Länderspiel.

Im März übernahm die DFB-„Allzweckwaffe“ Hrubesch nach der Trennung von Steffi Jones das Frauenteam und gab ihm mit seiner Ruhe und Ausstrahlung das Selbstbewusstsein zurück. „Ich habe auch hier in den Trainingseinheiten gesehen, dass der Spaß da ist“, sagte Hrubesch, dessen Mission mit der WM-Qualifikation eigentlich erfüllt war. Doch da seine Nachfolgerin Martina Voss-Tecklenburg mit den Schweizerinnen noch in den Playoffs um das letzte europäische WM-Ticket kämpft, musste Hrubesch noch ein paar Wochen dranhängen. Ende des Jahres ist dann allerdings endgültig Schluss.

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