Bitte kein Drama in Drama

Drama/Hamburg. Der Bundestrainer ist in ständiger Rufbereitschaft, die Notpläne sind geschmiedet, und die Spieler sind zum Ende einer langen Saison noch einmal angespannt: Das entscheidende Spiel um die WM-Teilnahme in Schweden ist für die deutschen Handballer Nervenprobe und Stresstest

 Im Hinspiel gegen Griechenland hatte Heiner Brand schon des Öfteren zu lamentieren. Foto: dpa

Im Hinspiel gegen Griechenland hatte Heiner Brand schon des Öfteren zu lamentieren. Foto: dpa

Drama/Hamburg. Der Bundestrainer ist in ständiger Rufbereitschaft, die Notpläne sind geschmiedet, und die Spieler sind zum Ende einer langen Saison noch einmal angespannt: Das entscheidende Spiel um die WM-Teilnahme in Schweden ist für die deutschen Handballer Nervenprobe und Stresstest. In der ungeliebten Stadt Drama muss das Team von Heiner Brand an diesem Sonntag (18 Uhr/Sport1) gegen Griechenland einen Fünf-Tore-Vorsprung verteidigen, um sich für die WM zu qualifizieren. "Das sind genau die Charakterspiele, in denen es um alles geht und die sich ein Handballer wünscht", sagte Kiels Linksaußen Dominik Klein.

Neben Reisestrapazen und Qualifikationsdruck plagt die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) bis zuletzt die Ungewissheit, ob Kapitän Pascal Hens mit von der Partie ist. Das Hamburger Rückraum-Ass wollte den strapaziösen Trip nach Griechenland nur antreten, wenn sein Sohn wie geplant bis zum Spieltag schon das Licht der Welt erblickt hat. "Wir warten bis zum Schluss. Notfalls kann 'Pommes' direkt nach Thessaloniki fliegen", sagte Heiner Brand, der fortwährenden Telefonkontakt zu seinem Kapitän hielt. Als Geburtstermin war der 14. Juni errechnet worden.

Bis Freitagmittag musste der Bundestrainer von seinem Plan B ausgehen. In dem spielte Hens keine Rolle. Stattdessen soll dessen Vorgänger als Kapitän Michael Kraus neben Lars Kaufmann (Göppingen) für Torgefahr im linken Rückraum sorgen. Auf der Spielmacher-Position ist Kraus' Vereinskollege Martin Strobel als zweiter Regisseur neben Michael Haaß (Göppingen) vorgesehen.

Gerade auf den Rückraum wird es ankommen, wollen sich die deutschen Handballer für die WM vom 13. bis 30. Januar 2011 qualifizieren. Kraus & Co. müssen die kampfstarken Griechen unter Druck setzten. Dies war beim 25:20-Hinspielerfolg vor Wochenfrist in Dortmund nicht immer gelungen. Und Bundestrainer Brand ist wegen des eher dünnen Fünf-Tore-Polsters auch zumindest leicht beunruhigt. "Ein Fünf-Tore-Polster muss man sich erst mal herausspielen. Aber wir müssen noch zulegen, um unser Ziel, die WM 2011 in Schweden, zu erreichen", erklärte er. Und auch Kraus stellte klar: "Wir müssen noch mal richtig Gas geben."

Zumal er und sein Team mit dem zusätzlichen Handicap des verlegten Spielortes klarkommen müssen. Statt in Pylaia, einem Bezirk von Thessaloniki, muss die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) nun in Drama spielen - zwei Bus-Stunden nordöstlich der Hafenstadt.

Eigens deswegen wurden die ursprünglichen Reisepläne über den Haufen geworfen. Statt in aller Ruhe am Samstag reiste das DHB-Team schon am Freitag von Dortmund nach München, wollte dort übernachten und dann am Samstagmorgen von dort nach Thessaloniki fliegen. "Über die Mehrkosten werden wir uns noch mit der Europäischen Handball-Föderation unterhalten", kündigte Pressesprecher Charly Hühnergarth an.

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