Bereit für das Adlerauge

Berlin · Die Bundesligisten sind dabei, die neue Torlinientechnologie zu installieren. Tor oder nicht Tor – das ist bald nicht mehr die Frage. Etwa 150 000 pro Saison und Stadion kostet die neue Technik.

Gut einen Monat haben die 18 Fußball-Bundesligisten noch Zeit für das "Hawk Eye". Die meisten haben ihre Arenen bereits mit dem Torliniensystem ausgestattet oder befinden sich zumindest mit den Arbeiten in der abschließenden Phase. Angaben über die Kosten wollten nur die wenigsten machen: Werder Bremen sprach von 150 000 Euro pro Saison.

Der Club von der Weser schloss einen Vertrag für ein Mietmodell über drei Jahre ab. Borussia Mönchengladbach zahlt in einer Spielzeit 136 000 Euro für "Hawk Eye". Die Borussia hofft, am 12. Juli beim Telekom-Cup, an dem auch Bayern München und der Hamburger SV teilnehmen, die neue Technik einsetzen zu können. Bis Ende Juli sollen alle Bundesliga-Stadien mit der Technologie ausgestattet sein.

Tor oder nicht Tor - diese Frage soll der Vergangenheit angehören. Sorgen, dass an Fußball-Stammtischen die Themen ausgehen, machen sich die Vereinsvertreter nicht. "Aus unserer Sicht war die Entscheidung überfällig", sagte Alexander Rosen, Direktor Profifußball bei 1899 Hoffenheim. Jener Verein, der im Oktober 2013 das Phantomtor von Bayer Leverkusens Stefan Kießling kassiert hatte. Im Dezember 2014 stimmten die Erstliga-Mitglieder der Deutschen Fußball-Liga (DFL) mit 15:3 für die Einführung des "Hawk Eye".

Geht es nach Wolfsburgs Manager Klaus Allofs oder seinem Schalker Kollegen Horst Heldt , könnte es eine Zwischenetappe zu einer weiterführenden technischen Neuerung sein. "Als Befürworter des Videobeweises hoffe ich, dass die Einführung der Technik ein erster Schritt in diese Richtung ist", sagte Heldt. Zumal die Kosten kein Argument gegen das "Hawk Eye" sind. "Wichtige Aspekte unserer Zustimmung waren, dass wir die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für vernünftig halten", sagte Allofs.

Und so funktioniert es: Auf jedes Tor sind sieben am Stadiondach befestigte Kameras gerichtet, die nach Firmen-Angaben millimetergenaue Bilder über die Position des Balles liefern. Hat der Ball die Torlinie überschritten, sendet das System ein akustisches Signal auf den Kopfhörer des Schiedsrichters und einen Vibrations-Alarm auf dessen Uhr. Auch die Zuschauer im Stadion können sich auf der Video-Anzeigetafel davon überzeugen, ob der Ball im Tor war oder nicht.

Bevor der erste Alarm ertönt, müssen die Systeme einem sogenannten Final-Installation-Test unterzogen werden. Bayer Leverkusen , Werder Bremen , Borussia Mönchengladbach und Hertha BSC haben diesen Test bereits hinter sich.

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