Apolonia muss weiter zuschauen

Saarbrücken · Der Europameister war da, aber spielen konnte er nicht. Ohne Tiago Apolonia verlor der 1. FC Saarbrücken am Wochenende seine Partien in der Champions League gegen Ekaterinburg und in der Bundesliga gegen Fulda.

 Slobodan Grujic, Erwin Berg, Bojan Tokic und Europameister Tiago Apolonia (von links) feuern ihr Team an – vergebens. Foto: Ruppenthal

Slobodan Grujic, Erwin Berg, Bojan Tokic und Europameister Tiago Apolonia (von links) feuern ihr Team an – vergebens. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

Tiago Apolonia unterstützte seinen 1. FC Saarbrücken Tischtennis am Wochenende von außen so gut es ging. Doch selbst eingreifen konnte der frisch gebackene Europameister wegen einer Bauchmuskelverletzung nicht. Sein Fehlen konnte der ETTU-Pokalsieger der Vorsaison weder im Champions-League-Gruppenspiel gegen den UMMC Ekaterinburg noch im Bundesliga-Duell gegen den TTC Fulda-Maberzell kompensieren. Gegen die Russen verlor Saarbrücken am Freitagabend mit 0:3, gestern kassierten die Saarländer gegen Fulda ein 1:3.

An Apolonias Ersatzspieler lag die Niederlage gestern nicht. Nachdem Adrien Mattenet zu Beginn der Partie mit 0:3 gegen Ruwen Filus unterlag, zeigte Cedric Nuytinck in seinem dritten Bundesliga-Einsatz eine sensationelle Vorstellung gegen Wang Xi, einen der besten Bundesliga-Spieler der vergangenen Jahre. Nach zwei souveränen Satzgewinnen führte der Belgier im dritten Satz mit 10:9. Im anschließenden Ballwechsel sah Nuytinck schon wie der sichere Sieger doch, doch ein unfassbarer Netzball von Wang verhinderte das 3:0. Nuytinck gab den Satz mit 10:12 ab. Auch im vierten und fünften Durchgang spielte er auf Augenhöhe, doch im Entscheidungssatz hatte er mit 9:11 das Nachsehen.

Bojan Tokic ließ Ex-Nationalspieler Christian Süß nicht den Hauch einer Chance und gewann mit 3:0. Mattenet hatte im Anschluss gegen Wang Xi die Chance, für Saarbrücken auszugleichen, doch der Franzose kam mit der Abwehr-Ass trotz einer 1:0-Satzführung nie richtig zurecht und unterlag am Ende mit 1:3.

Nach der Bundesliga-Partie sprach Tiago Apolonia noch einmal über seinen bisher größten Erfolg, die beiden Spiele und seine Zukunftspläne mit dem 1. FC Saarbrücken . So richtig verarbeitet hat der Portugiese seinen EM-Titel mit der Nationalmannschaft immer noch nicht. "Tag für Tag beginne ich, aus dem großen Traum aufzuwachen. Aber es ist immer noch schwer, sich klarzumachen, wie groß unser Erfolg war", sagte er. Den Sieg gegen Deutschlands Nummer eins, Dimitri Ovtcharov, nannte Apolonia den wichtigsten seiner Karriere, doch am Limit sieht er sich noch nicht. "Ich bin in einer sehr guten Phase meiner Karriere. Aber ich versuche, mich weiter zu verbessern und mehr Titel zu gewinnen", sagte Apolonia.

Dass er am Wochenende nicht spielen konnte, schmerzte Apolonia fast noch mehr als seine Verletzung. "Die Mannschaft hat nicht schlecht gespielt, aber die Gegner waren auch extrem stark", zollte er seinen Mannschaftskameraden Respekt. Spätestens im nächsten Heimspiel am 19. Oktober gegen den TTC matec Frickenhausen will der Portugiese wieder für die Saarländer an die Platte gehen. Denn trotz aller Unterstützung, die Apolonia von außen gegeben hat - für den FCS Tischtennis ist er natürlich effektiver, wenn er selbst an der Platte steht.

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