Ungeschlagen ins Topspiel

Saarlouis · Die Basketballerinnen der Saarlouis Royals haben ihre Siegesserie in der Bundesliga fortgesetzt. Am kommenden Wochenende müssen die Royals zum amtierenden Maister und Pokalsieger TSV Wasserburg.

 Früher Bundesliga – und heute wieder: Die Saarlouiserin Petra Manakova (links, hier gegen Lisa Koop) in Aktion. Foto: Ruppenthal

Früher Bundesliga – und heute wieder: Die Saarlouiserin Petra Manakova (links, hier gegen Lisa Koop) in Aktion. Foto: Ruppenthal

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Drei Spiele, drei Siege. Der Bundesligastart der Basketballerinnen des TV Saarlouis hätte nicht besser verlaufen können. Nach zwei Auswärtssiegen gegen den SV Halle (81:74) und die Rhein-Main Baskets (85:70) glückte ihnen gestern auch der Heimauftakt. Vor etwa 750 Zuschauern setzten sie sich in der Stadtgartenhalle mit 70:63 (48:34) gegen den BC Marburg durch und behalten ihre weiße Weste.

Mit den beiden ersten Siegen im Rücken waren die Royals vor heimischer Kulisse von Beginn an hochkonzentriert. Eine aggressive Verteidigung, schnelles Pass-Spiel und eine hohe Sicherheit bei den Würfen - ob aus dem Feld oder von der Freiwurflinie. Von Beginn an deutete alles darauf hin, dass die Mannschaft von Trainer René Spandauw zuhause unbedingt die Punkte fünf und sechs auf ihrem Konto verbuchen wollte. "Wir haben das in der ersten Halbzeit sehr gut gemacht", sagte Spandauw, der über lange Strecken der ersten beiden Viertel gelassen an der Außenlinie stand. "In den ersten Minuten hat meine Mannschaft zu 95 Prozent umgesetzt, was wir wollten", sagte er.

20 unglaublich starke Minuten, in denen, wie schon gegen die Rhein-Main Baskets, auch Altmeisterin Petra Manakova wieder zum Einsatz kam. "Wir sind so variabel, wir müssen unsere Optionen nur ziehen", sagte Aufbauspielerin Levke Brodersen. Es schien beinahe ein Selbstläufer. "Wenn wir das so durchspielen", sagte Spandauw, "führen wir zur Pause mit 20 oder 25 Punkten."

Doch genau das versäumte seine Mannschaft - und das war der einzige Grund, weshalb es in der zweiten Hälfte noch einmal spannend wurde. Denn nach der Pause zeigten beide Mannschaften ein komplett anderes Gesicht. "Wir wussten, dass sie nach der Pause mehr Druck machen würden", sagte Kayla Tetschlag, die mit 19 Punkten ebenso viele Zähler für die Royals beisteuerte wie ihre Teamkollegin Stefanie Gilbreath. Tatsächlich benötigten die Royals viereinhalb Minuten, um im dritten Viertel die ersten Punkte zu machen. Zeit, in der der Vorsprung auf Marburg schwand.

"Das war reine Kopfsache", sagte Tetschlag später, "wenn du zwei oder drei Mal nicht triffst, fängst du an nachzudenken." Verflogen war die Sicherheit aus der ersten Halbzeit. Plötzlich häuften sich Missverständnisse, Fehlpässe und Ballverluste - in der ganzen Mannschaft. "Die Spannung und Konzentration war komplett weg", bemängelte Spandauw, hob aber einen positiven Aspekt hervor: "Die Mannschaft hat selbst in dieser Phase noch sehr gut verteidigt."

Unterm Strich bleiben dennoch die zwei Punkte, "und darum geht es", sagte Tetschlag. Denn in den letzten zehn Minuten fingen sich die Royals wieder und hielten die Gäste auf Distanz. So fährt die Mannschaft nächsten Sonntag "ganz gelassen" zum Tabellenführer TSV Wasserburg. "Wir sind mit drei Siegen aus den ersten Spielen absolut im Soll", sagte Spandauw zufrieden. Trotzdem wollen die Royals das Topspiel konzentriert angehen. "Ich möchte schon gerne wissen, wo wir stehen", sagte Spandauw.

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