Waisenkindern eine Zukunft schenken

Hasborn-Dautweiler · Die Geschwister Sophie und Lukas Schäfer aus Hasborn-Dautweiler wollen Waisenkindern in Uganda die Chance auf eine glückliche Zukunft ermöglichen. Nach ihrer Reise in das zentralafrikanische Land haben sie eine Hilfsorganisation gegründet. Der Verein Kisoboka sucht nach Mitgliedern und Spenden.

 Sophie und Lukas Schäfer in Uganda vor ihrer Abreise. Fotos: Schäfer

Sophie und Lukas Schäfer in Uganda vor ihrer Abreise. Fotos: Schäfer

 Klassenzimmer im Good-Samaritan-Orphanage in Entebbe.

Klassenzimmer im Good-Samaritan-Orphanage in Entebbe.

"In Afrika mit Kindern zu arbeiten, war schon lange mein Wunsch", sagt Lukas Schäfer (21), Student für soziale Arbeit und Pädagogik in Saarbrücken. Zusammen mit seiner Schwester Sophie (27) verwirklichte er diesen Plan. Nach langen Überlegungen wurde ihr Ziel auserkoren: Entebbe, 60 000-Einwohner-Stadt in Uganda, auf einer Halbinsel im Victoriasee.

Dort gibt es eine Waisenschule, das Good-Samaritan-Orphanage. Kinder vom Säuglingsalter bis zum 17. Lebensjahr sind dort untergebracht; auf engstem Raum. Die Klassenräume sind karg eingerichtet und überfüllt. 40 Waisenkinder leben hier ohne Strom. Sie müssen zu fünft auf einer Matratze schlafen; haben nicht ausreichend zu essen. Zunächst kam Lukas Ende Juli an, seine Schwester Sophie folgte einen Monat später. Sie unterrichteten dort Englisch, Mathe und Deutsch "teils mit Händen und Füßen, aber oft reichte ein Blick, um uns verständlich zu machen", berichtet Sophie Schäfer, Doktorandin der Soziologie an der Frankfurter Universität. Der Freundlichkeit, mit der sie empfangen wurden, steht die krasse Armut entgegen. Lukas Schäfer: "Manche Kinder sind so hungrig, dass sie den Dreck von der Straße gegessen haben."

Die Geschwister sind durch die Vermittlung einer Hilfsorganisation in Uganda untergebracht worden, fühlten sich dort jederzeit wohl und mit den Menschen verbunden. So flossen bei der Abreise im September laut Sophie Schäfer "viele Tränen", wobei längst der Entschluss gefasst wurde, vor Ort etwas aufzubauen. Denn die Zukunft des Good-Samaritan-Orphanage von Entebbe ist nicht sicher, und somit die ohnehin mangelnde Versorgung der Kinder - der Grundbesitz ist nämlich nicht geklärt.

Darum haben die Geschwister Schäfer einen Verein gegründet: Kisoboka - was in der ugandischen Eingeborenensprache "Es ist möglich" heißt - plant langfristig den Erwerb eines eigenen Grundstücks und den Aufbau eines Pflegeheims für Waisenkinder in Entebbe. Einen Helfer vor Ort haben sie schon: Mike Ogwal, er ist ein ugandischer Lehrer, der sich seit Anfang des Jahres mit bescheidenen Mitteln um die Kinder kümmert.

Lukas und Sophie Schäfer sind auf der Suche nach Mitgliedern, Helfern und Spenden für den Hilfsverein Kisoboka. Bei der Vorstellung ihres Projekts im Tholeyer Gemeindesaal, und dem Verkauf ugandischer Schmuckwaren, wurden erste Spendengelder eingesammelt.

Die Bäckerei Conrad steuerte bereits 500 Euro bei. Lukas Schäfer wünscht sich weitere Beteiligung und verspricht: "Wir werden kommendes Jahr wieder auf eigene Kosten nach Uganda fliegen. Die Spenden sollen vollständig in unser Projekt fließen."

Weitere Informationen, E- Mail: kisoboka.verein@gmail.com.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort