Vereins-Stätte wechselt den Besitzer

Elversberg · Nach langwierigen Verhandlungen mit verschiedenen Interessenten hat der Turnverein Elversberg seine Halle an die F. Holzer GmbH verkauft. Die Gemeinde hofft, die Halle bald für Schulsport nutzen zu können.

 Die ehemalige TVE-Halle in Elversberg. Foto: Willi Hiegel

Die ehemalige TVE-Halle in Elversberg. Foto: Willi Hiegel

Foto: Willi Hiegel

Die Halle des Turnvereins Elversberg (TVE) hat seit wenigen Wochen einen neuen Besitzer - die F. Holzer GmbH von SVE-Mäzen Frank Holzer ist sich mit dem Traditionsverein einig geworden und hat den gesamten Hallenkomplex inklusive Gastronomiebetrieb und Mietwohnungen übernommen. Die Sparten des TVE sind nach Auskunft des Vereins alle in gemeindeeigenen Hallen untergekommen.

Bereits im Juli 2012 hatte die Mehrheit der TVE-Mitgliederversammlung dafür votiert, die Halle zu verkaufen. Durch die laufenden Kosten war das Gebäude zu einer nicht mehr tragbaren Belastung für die Vereinskasse geworden. Mehr als 15 Monate hatte man anschließend versucht, sich möglichst kostenneutral von der Immobilie zu trennen. Es gab Interessenten, es wurde verhandelt. "Die langen Verhandlungen", so TVE-Urgestein Rolf Schneider, "haben uns viel Zeit und Geld gekostet."

Zuvor hatte Schneider eine Lösung favorisiert, bei der die Gemeindeverwaltung die Elversberger Grundschüler zum Schulsport in der Halle eingemietet hätte. Grund: Die gemeindeeigene Schulturnhalle in der Lindenstraße ist marode und soll - so ein derzeit gültiger Beschluss des Gemeinderates - ebenfalls verkauft werden. Auch ein Verkauf der TVE-Immobilie an die Gemeinde wäre Schneider mehr als recht gewesen. Das kam für Verwaltung und Rat aber nicht in Frage. "Wir versuchen selbst immer noch, uns von einer Halle zu trennen. Mit der TVE-Halle hätten wir dann plötzlich zwei zu unterhalten gehabt", erklärt Bürgermeister Reiner Pirrung (CDU) die ablehnende Haltung zu einem Ankauf.

Ein Sprecher des neuen Eigentümers bestätigte unterdessen im Gespräch mit unserer Zeitung, dass die Halle derzeit durch die SVE-Jugend genutzt werde. Damit das Gebäude für den Schulsport genutzt werden könne, seien unter anderem Auflagen der Unfallkasse umzusetzen. So müsste beispielsweise eine Toilettenanlage auf der Ebene des Hallentraktes für die Sportler errichtet werden - sie müssen derzeit die zum Gaststättenbetrieb gehörenden, sanitären Einrichtungen im Keller benutzen. Die Auflagen werde man schnellstmöglich in enger Abstimmung mit der Gemeinde erfüllen, um die Halle - so ist es angepeilt - schon ab Mitte April für die Elversberger Grundschüler öffnen zu können. Der Ausbau zu einem Hotelbetrieb, wie es gerüchteweise immer wieder im Ort zu hören ist, sei dabei kein Thema, bestätigte der Sprecher. Priorität habe die sportliche Nutzung, allerdings werde man weiter restaurieren und sanieren, auch "um das Gebäude energetisch in einen nutzbaren Zustand zu bringen". So darf die Halle auch auf eine neue Fassade hoffen.

Die Renovierung der gemeindeeigenen Schulturnhalle würde dagegen nach Auskunft des Bürgermeisters bis zu einer Million Euro kosten. Den Gemeinderat informierte Pirrung indes darüber, dass die Heizung in der Halle wieder laufe und es nur einen leichten Schimmelbefall gebe, der nach Experten-Auskunft durch Abwischen beseitigt werden könne. Somit sei die Halle momentan noch zu nutzen. Das Ziel sei aber nach wie vor der Verkauf. "Aufgeben", bestätigte Pirrung gegenüber der SZ, "kann man die Halle nur, wenn wir alle, die sie im Moment nutzen, sonst wo unterbringen können." Den Bedarf habe man der Familie Holzer bereits mitgeteilt.

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