„Fast alle Räume sind wieder belegt“

Merzig · Bevor man sich über die Nutzung vermeintlich leer stehender Gebäude öffentlich äußere, sollte man die Gegebenheiten vor Ort kennen, kommentiert Amtsgerichts-Personalratschef Martin Debong die JU-Initiative.

 Das Amtsgericht, wo das Katasteramt untergebracht war. Foto: Debong

Das Amtsgericht, wo das Katasteramt untergebracht war. Foto: Debong

Foto: Debong

Verwundert muss sich das Team des Amtsgerichtes die Augen gerieben haben, als sie von dem Zuwachs an ihrem Arbeitsplatz aus der Zeitung erfahren haben. Der JU-Kreisverband hatte ihnen die neuen Nachbarn beschert - mit ihrem Vorstoß, eine Hochschule der Großregion im alten Katasteramt zu etablieren. "Die Mitarbeiter des Amtsgerichts Merzig wundern sich immer wieder über den Ideenreichtum, den einige Gruppierungen zur Nutzung des alten Katasteramtes anstellen", kommentiert Personalratsvorsitzender Martin Debong die Initiative der Jungen Union.

Büros nur verpachtet "Der JU-Kreisvorsitzende Philip Hoffmann spricht gar von einem frei gewordenen Gebäude, wie in der Saarbrücker Zeitung im Regionalteil Merzig-Wadern am Freitag, 31. Januar, zu lesen war", sagt Debong. Scheinbar hat es sich nach seiner Darstellung noch nicht bis zu den Mitgliedern der Jungen Union im Kreis Merzig-Wadern herumgesprochen, dass das Katasteramt im Gebäude des Amtsgerichts Merzig sein Quartier hatte.

Die Büros in der dritten Etage waren nach Debongs Worten lediglich gepachtet. Der Vermieter: das Amtsgericht. So sei es auch keine Frage gewesen, dass die 45-köpfige Crew die Etage in Besitz nahm, als die Landesbehörde an der Ecke Wilhelmstraße/Torstraße sich aus der Kreisstadt zurückzog. "Fast alle Räume sind derzeit wieder belegt, denn die 45 Mitarbeiter des Amtsgerichts Merzig konnten die frei gewordenen Räume aufgrund der zuvor bestehenden Raumnot gut gebrauchen", sagt Debong.

"Wichtige Institution in Merzig" Für ihn steht fest: "Die Mitarbeiter des Amtsgerichts Merzig arbeiten gerne am Standort Merzig. Sie sehen ihr Amtsgericht als wichtige Institution in Merzig. Das wird sicher auch von der Regierung des Saarlandes und von der Stadt Merzig nicht in Frage gestellt, denn über den Amtsgerichtsstandort Merzig wird nicht öffentlich diskutiert, Schließungspläne liegen wohl auch nicht in der Schublade des Justizministeriums."

Bürgernahe Verwaltung JU-Kreisparteichef Hoffmann und seinen Mitstreitern gibt der Personalratsvorsitzende den Tipp: "Bevor die Junge Union sich über die Nutzung vermeintlich leer stehender Gebäude öffentlich äußert, sollten sich die Verantwortlichen in Zukunft besser zunächst ein Bild von den Gegebenheiten vor Ort machen. Es ist nicht zielführend, Standorte von Verwaltungen zur Disposition zu stellen und so zu Irritationen in der Bevölkerung beizutragen. Bürgernahe Verwaltungsstrukturen sind für die Saarländerinnen und Saarländer wichtig und sollten durch unnötige Pressetexte nicht in Frage gestellt werden."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort