Schüler pendeln Viele Schüler pendeln über die Kreisgrenzen

St. Wendel · Allein 766 Schüler aus Rheinland-Pfalz besuchen weiterführende Schulen im Landkreis St. Wendel. Freisen und Türkismühle sind gefragt.

 An der Gemeinschaftsschule Freisen fährt am Donnerstagnachmittag ein Bus in Richtung Kusel ab.

An der Gemeinschaftsschule Freisen fährt am Donnerstagnachmittag ein Bus in Richtung Kusel ab.

Foto: B & K/Franz Rudolf Klos

1539 Schüler pendeln derzeit aus anderen Landkreisen ins St. Wendeler Land.  Diese Zahlen aus dem Schuljahr 2018/19 hat die Pressestelle des Landratsamtes bereitgestellt. Allein 574 Schüler kommen Tag für Tag aus dem Landkreis Neunkirchen, 112 sind es aus Saarlouis, 38 aus Merzig-Wadern, 31 aus dem Regionalverband Saarbrücken, 15 aus dem Saar-Pfalz-Kreis und drei aus anderen Regionen. Den größten Brocken stellen die Schüler aus Rheinland-Pfalz dar. Hier sind es 766. Die Grenznähe ist wohl ausschlaggebend, dass die Gemeinschaftsschulen Freisen (276 Schüler) und Türkismühle/Nonnweiler (332) am stärksten von Rheinland-Pfälzern frequentiert werden. Während in den Gemeinschaftsschulen in Theley und Marpingen keine Schüler aus dem Nachbar-Bundesland zu finden sind.

Aber auch umgekehrt fahren täglich Jungen und Mädchen aus dem St. Wendeler Land über die Grenze. Allein 30 Schüler aus der Gemeinde Freisen besuchen das Siebenpfeiffer-Gymnasium in Kusel. Sieben Schüler aus Freisen und vier aus St. Wendel sind dort an der Berufsbildenden Schule gemeldet, teilt Karla  Hagner von der Kreisverwaltung mit. Fünf Jugendliche aus der Gemeinde Freisen besuchen die Realschule in Kusel. Insgesamt, das teilt die Pressestelle der Kreisverwaltung mit, pendeln jeden Tag 97 Schüler aus dem Saarland in den Landkreis Kusel. In den Landkreis Trier-Saarburg sind es gar noch mehr. Die dortige Pressestelle spricht von 210 Schülern aus dem Saarland.  Wie Pressereferentin Martina Bosch erläutert, pendeln die meisten Schüler in den Raum Hermeskeil. 57 junge Saarländer sind am Gymnasium in Birkenfeld gemeldet. Nach Angaben von Silke Haller von der Pressestelle sei der Schulstatistik nicht zu entnehmen, aus welcher Gemeinde die Kinder stammen. Gleiches gilt für die Förderschule Lernen in Birkenfeld, die zwei Schüler aus dem Saarland besuchen.  Sieben Schüler besuchen die Realschule Plus/Fachoberschule in Birkenfeld. Und jeweils ein Kind aus der Gemeinde Freisen geht in Hoppstädten-Weiersbach und in Baumholder zur Grundschule.

Die Schüler, die ihren Hauptwohnsitz im Saarland haben, müssen ihre Fahrkarten selbst bezahlen.  Sie kaufen ein Schülerticket. Aber der Verkauferlös reiche, so teilt ein Sprecher aus dem St. Wendeler Landratsamt mit, nicht aus, um die Kosten für den Linienverkehr nach Rheinland-Pfalz zu decken. Für den Öffentlichen Personen-Nahverkehr ist der Landkreis zuständig. Insgesamt stünden geschätzten Kosten von 350 000 Euro Einnahmen  in Höhe von 300 000 Euro entgegen; hinzu kommen anteilmäßige Zahlungen von den Busunternehmen an den Landkreis. Also  bleibe der Landkreis auf einem geringen Defizit sitzen, in manchen Monaten stehe am Ende gar eine schwarze Null.

 „Das rheinland-pfälzische Schulgesetz regele die Fahrkostenübernahme anders als im Nachbarbundesland“, so Silke Haller.  Dort obliege es den Landkreisen als Pflichtaufgabe, für die Beförderung der  Schüler zu den Schulen zu sorgen, wenn die  Schüler ihren Wohnsitz in Rheinland-Pfalz haben.  Hier erfolge grundsätzlich eine Übernahme der Fahrkarten bis zur zehnten Klasse.

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