Rasanter Ritt im Grenzbereich

St Wendel · Im Vorjahr stand Steffen Jung aus Oberkirchen beim Ü40-Cup der Supermoto in St. Wendel ganz oben auf dem Siegerpodest. An diesem Wochenende will er wieder vorne mitfahren. Bei den insgesamt 14 Rennen gehen 230 Piloten an den Start.

 2015 driftete Steffen Jung in St. Wendel zum Sieg im Ü40-Cup und später zum Titel. Foto: ADAC Saarland

2015 driftete Steffen Jung in St. Wendel zum Sieg im Ü40-Cup und später zum Titel. Foto: ADAC Saarland

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An Wochenenden gibt Steffen Jung aus Oberkirchen gern Gas, fliegt mit dem Motorrad durch die Luft, legt sich mit rutschenden Reifen in die Kurven - und landet dann am Ende oft auf dem Siegerpodest. 2015 hat der Suzuki-Pilot den internationalen Supermoto-Cup in der Klasse Ü40 gewonnen. An diesem Samstag und Sonntag steht der 42-Jährige mit der Startnummer 73 nun beim zweiten Saison-Lauf der Supermoto im Wendelinuspark am Start. Als Titelverteidiger wird der Oberkircher bei seinem Heimrennen als Top-Favorit seiner Klasse gehandelt.

Heimvorteil? "Vor allem ist die Anreise mal nicht so weit", scherzt Jung. Der Rundkurs mit der anspruchsvollen Off-Road-Passage liegt ihm. Aber damit der rasante Ritt im Grenzbereich nicht mit einer Bruchlandung endet, muss er die Balance zwischen Konzentration und Motivation finden. "Ansonsten besteht die Gefahr, dass man überdreht. Wenn ein kleiner Fehler passiert, fährt man lange hinterher", sagt Jung.

Der Tempo-Tanz auf zwei Rädern hat ihn schon früh fasziniert. "Als Kind habe ich bei jedem Motocross-Rennen in Oberkirchen an der Strecke gestanden", erzählt er. Wie viele Supermoto-Piloten begann der Chef einer Firma für Trockenausbau auf den Motocross-Strecken der Region, ehe er zur Supermoto, eine Mischung aus Cross- und Straßenrennen , umkam. "Seit 1999 fahre ich Rennen, an jedem rennfreien Wochenende geht's auf einen Cross-Kurs zum Training."

Beim Saisonstart in Harsewinkel habe er sich klassisch verpokert. "Im ersten Lauf hat es zu regnen begonnen, und ich hatte die falschen Reifen drauf", gesteht er. Nach Platz fünf gewann Jung aber Lauf zwei und liegt in der Gesamtwertung nun hinter dem Ahlener Eike Moes. "Die Konkurrenz ist stark, und die Jungs sind alle ehrgeizig", sagt Jung.

Sein Ziel fürs Wochenende lautet: vorne mitfahren. "Wäre schön, wenn es mit einem Sieg klappen würde, aber das hängt von vielen Dingen ab und die sind meist nicht vorhersehbar", sagt Jung. Bei all der nervenaufreibenden Sekundenhatz spielt im Fahrerlager der reiferen Semester ohnehin die Kameradschaft die Hauptrolle. "Die Atmosphäre im Ü40-Cup ist toll. Nach den Läufen sitzen wir zusammen, es wird gegrillt, erzählt und viel gelacht", erzählt Jung. Besonders an seinem Wohnmobil wird am Wochenende viel los sein. "Die Familie ist da, viele Freunde und Bekannte kommen", freut er sich. Nur eines würde ihn stören: "Regenwetter."

Das sehen die meisten Kollegen ähnlich. Bei den 14 Rennen gehen 230 Piloten aus 13 Nationen an den Start. In der höchsten Klasse, der "S1", starten die besten deutschen Piloten gegen starke Konkurrenz aus ganz Europa. Neben Dirk Spaniol (Hirzweiler) ist Markus Volz aus Dirmingen als Lokalmatador dabei.

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Auf einen Blick Die Trainingsläufe zu den Supermoto-Rennen beginnen an diesem Samstag um 9 Uhr. Ab 18 Uhr stehen die ersten Rennen der Amateure an. Am Sonntag geht es ab 8.30 Uhr weiter mit dem Warm-Up und den Rennen der Amateur- und Nachwuchsklassen. Ab 13.30 Uhr sind die Piloten der internationalen deutschen Supermoto-Meisterschaft gefordert. Der Eintritt am Samstag ist frei. Am Sonntag kostet eine Tageskarte 13 Euro, für ADAC-Mitglieder 10 Euro. frf

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