Beim Heimrennen auf Höhenflug

St. Wendel · Top-Platzierungen für die heimischen Piloten: Beim Supermoto-Rennen in St. Wendel raste der Dirminger Markus Volz aufs Podest, für den Ü40-Fahrer Steffen Jung aus Oberkirchen erklang sogar die Nationalhymne.

 Supermoto-Piloten sind überall unterwegs – auf der Straße, im Gelände und sogar in der Luft. Im St. Wendel lockte die spektakuläre Show gut 7000 Besucher an. Hier ist Markus Volz auf seiner Husqvarna FS 450 im Anflug auf einen Podestplatz. Foto: B & K

Supermoto-Piloten sind überall unterwegs – auf der Straße, im Gelände und sogar in der Luft. Im St. Wendel lockte die spektakuläre Show gut 7000 Besucher an. Hier ist Markus Volz auf seiner Husqvarna FS 450 im Anflug auf einen Podestplatz. Foto: B & K

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Es war die faszinierende Mischung zwischen Straße und Offroad-Kurs, die am Wochenende etwa 7000 Zuschauer bei den Supermoto-Rennen in St. Wendel begeisterte. In Schräglage rasten die Motorrad-Piloten im Grenzbereich über den technisch anspruchsvollen Parcours im Wendelinuspark. "Durch die Zusammenlegung der Klassen ist in dieser Saison die Konkurrenz in der S 1-Klasse noch enger zusammengerückt", erklärte der Dirminger Husqvarna-Pilot Markus Volz, der als Lokalmatador einer der großen Hoffnungsträger der Zuschauer war.
Volz: "Ich wäre fast abgeflogen"

 Ganz schön schräg: Dirk Spaniol (46) legte sich erst im Training auf den Schotter, in den Rennen aber ganz schön ins Zeug. Foto: Queens

Ganz schön schräg: Dirk Spaniol (46) legte sich erst im Training auf den Schotter, in den Rennen aber ganz schön ins Zeug. Foto: Queens

Foto: Queens

Den vierten Platz im ersten Lauf bezeichnete Volz als "nicht schlecht", in Lauf zwei wollte er sich aus der zweiten Startreihe heraus gleich eine gute Ausgangsposition für eine Platzierung auf dem Treppchen verschaffen. Unmittelbar nach dem Start hielten die Zuschauer den Atem an: In der ersten Kurve stürzte Mitfavorit Markus Class spektakulär. Danach flog der Österreicher Lukas Höllbacher vorneweg über die Sprungkuppen, gefolgt von Volz und an dessen Hinterrad Andre Plogmann. Die Spannung stieg. Hinter Höllbacher entwickelte sich ein atemberaubender Zweikampf.

Plogmann übte mächtig Druck auf den vor ihm fahrenden Volz aus. Doch der 39-Jährige ließ sich davon nicht beeindrucken. "Du musst nur deine Spur halten und Gas geben." Doch dann passierte ihm etwas Unvorhersehbares. Eingangs der finalen Runde hob Volz punktgenau ab, landete jedoch unglücklich mit dem Vorderrad auf einem Stein. "Dadurch hat der Lenker sofort blockiert und ich wäre fast abgeflogen. Ich musste korrigieren und bin dadurch etwas von der Idealspur abgekommen", erklärte Volz. Diesen Moment nutze Plogmann und überholte seinen Rivalen.

Höllbacher gewann souverän auch den zweiten Lauf vor Plogmann, Volz fuhr als Dritter über den Stich. "Für mich war das trotzdem eigentlich ein perfektes Wochenende. Zuerst Platz vier, nun der dritte Platz, ich bin zufrieden", sagte Volz. Nach den Rennen in Harsewinkel und St. Wendel hat er nun 65 Punkte auf dem Meisterschaftskonto und nimmt damit Rang vier ein.

Sein Konkurrent Dirk Spaniol aus Hirzweiler belegte auf seiner Suzuki nach 18 Runden den 13. Platz. Im ersten Rennen jubelte der noch über Rang sechs. "Beim Start hab' ich gepokert, und mein Bluff ging voll auf. Als wir die ersten zwei Kurven durchhatten, war ich schon Sechster und konnte die Position trotz einigem Hin und Her ins Ziel bringen. Mehr geht in dieser starken Klasse nicht", schilderte der 46-jährige Spaniol, der am Samstag einen Sturz im Training hatte: "In Lauf zwei musste ich beim Start den Unfall umfahren und bin etwas zurückgefallen. Aber das verschmerze ich."

Nicht nur bei den Piloten aus der Königsklasse herrschte Feierstimmung. Für Ü 40-Fahrer Steffen Jung aus Oberkirchen erklang bei der Siegerzeremonie sogar die Nationalhymne. "Kann man schon haben", sagte er über den Moment, als er ganz oben auf dem Podest stand. Jung gewann den ersten Lauf der Ü 40 und wurde im Zweiten Zweiter. "Beim Heimrennen ist man zusätzlich motiviert", sagte er. Marco Zielinski (ebenfalls Oberkirchen) landete zwei Mal auf Platz drei.

Bei guten äußeren Bedingungen gingen die Abflüge glimpflich ab. Laut ADAC Saarland haben am vergangenen Sonntag etwa 7000 Zuschauer das Zweirad-Spektakel in St. Wendel miterlebt. Gut besucht waren auch die Trainingsläufe bei freiem Eintritt am Samstag.

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