Escape Room in St. Wendel Auf Schatzsuche im verschlossenen Raum

St. Wendel · Ein Team von Hobbyermitteln hat den Escape Room in St. Wendel getestet. Ihr Abenteuer drehte sich um „Die Kunst des Stehlens“.

 Wo haben wir noch nicht nachgeschaut? Unsere Gruppe berät sich. (von links) Christian Schönemann, Barbara Scherer, Nicolas Frank, Benjamin Jakobs und Christine Walt.

Wo haben wir noch nicht nachgeschaut? Unsere Gruppe berät sich. (von links) Christian Schönemann, Barbara Scherer, Nicolas Frank, Benjamin Jakobs und Christine Walt.

Foto: leis/Tina Leistenschneider

Schwer fällt die Tür hinter uns ins Schloss, wir sind eingesperrt. Raus kommen wir nur, wenn wir innerhalb einer Stunde den unbezahlbar wertvollen Schatz von Joe Parker finden, der diesen irgendwo in dem Raum versteckt hat. Wir wissen: Leicht wird diese Aufgabe nicht und wir müssen einige Rätsel lösen, um das Geheimnis zu lüften. Denn so funktioniert das Prinzip „Escape Room“. Wir testen den in St. Wendel.

Wir Hobbydiebe verlieren keine Zeit, schwärmen in alle Richtungen aus. Suchend scannen unsere Augen die Wände, erfassen zwei Glasvitrinen und ein Bücherregal. Eine von uns begutachtet skeptisch die Bilder an der Wand, während ein anderer sich den Büchern auf dem Regal widmet und darin blättert. In der Zwischenzeit öffnet ein weiterer von unserer Truppe die Schubladen des Schreibtischs und befördert dessen Inhalt an die Oberfläche.

Schnell finden wir diverse Zahlenschlösser, deren Codes wir noch nicht wissen. „Ich hab was“, ruft auf einmal meine Komplizin neben mir und hebt einen Schlüssel empor. „Wo war der denn?“, frage ich ein wenig verdutzt, ehe mir das Versteck gezeigt wird und wir zusammen die Wände nach dem richtigen Schloss absuchen. Derweil finden zwei unserer Diebesbande Karten, „die gehören bestimmt dazu“, schlussfolgert einer und zeigt auf ein Objekt, mit dem wir tatsächlich unseren ersten Zahlencode ermitteln können.

Doch schon stehen wir vor dem nächsten Hindernis und müssen weitere Hinweise finden, die uns weiterbringen. Immer wieder suchen wir den Raum nach versteckten Objekten ab, rätseln laut vor uns her und tauschen uns aus, sobald einer von uns eine Entdeckung macht. Minuten vergehen, bis einer Hobbydiebin auffällt: „Wir müssen die Gegenstände in die richtige Reihenfolge bringen.“ Nur, wie sieht diese aus? Wir probieren und hantieren, inzwischen sind etwa 20 Minuten verstrichen und wir erreichen einen Punkt, an dem wir nicht mehr weiter wissen. Erneut werfen wir einen Blick auf die Vitrinen und Bilder, bis der Groschen fällt. „Wir müssen das kombinieren“, bemerkt mein Komplize und gibt die gefundenen Informationen an uns weiter. „Das gestaltet sich komplizierter als erwartet“, murmelt meine Mittäterin nachdenklich. Wir merken, dass wir dem Schatz gefährlich nahe sind, und dürfen jetzt nichtaufgeben. Mit vereintem Wissen knacken wir endlich das Mysterium und stehen plötzlich vor der letzten Aufgabe. Schnell setzen wir die restlichen Puzzleteile zusammen und finden so den unbezahlbar wertvollen Schatz. Mit ihm entkommen wir nach 36 Minuten aus dem Raum.

„Das war spannend“, resümieren wir einstimmig. Auch Mona und Philipp Kinder, die Betreiber von Team Escape in St. Wendel, sind zufrieden. „Ihr wart sehr schnell und ein sehr gutes Team“, sagt Mona Kinder. „Daran merkt man eure Erfahrung“, ergänzt ihr Mann.

Der gelernte Informatiker baute vor sechs Jahren das Franchise-Unternehmen Team Escape in Köln mit auf, neben St. Wendel gibt es bundesweit 86 Escape Rooms an 18 Standorten. Die Idee, auch in St. Wendel einen Standort zu eröffnen, kam ihm vor vier Jahren. „Es gibt in St. Wendel nicht so viel, was man machen kann“, findet Philipp Kinder.

Zunächst starteten sie nur mit einem Raum, inzwischen haben sie drei Räume im Betrieb. Zweieinhalb Monate werkelten sie an ihrem neuen Raum „Die Kunst des Stehlens“. Viele Besucher kannten den Vorgänger bereits, es wurde Zeit für ein neues Abenteuererlebnis. Mit diesem sei man zeitgleich einen Schritt weiter in der Produktentwicklung gegangen, erzählt Philipp Kinder. „Alle Wände sind doppelt und es sind keine Kabel mehr zu sehen.“ Ihm ist es wichtig, dass die Hobby-Ermittler leicht ins Spiel und in die Geschichte eintauchen können. Worauf es für die im Spiel ankommt? „Auf die Zusammenarbeit und die Bereitschaft, zusammen Spaß zu haben und Dinge zu kombinieren“, sagt Philipp Kinder.

In St. Wendel gibt es bei „TeamEscape“ drei Escape-Rooms: „Die Kunst des Stehlens“, „Die Zelle“ und „Die Hofmann-Formel“. Die Räume befinden sich in der Wendalinusstraße 28. Geöffnet sind dienstags bis sonntags von 15.30 bis 21.15 Uhr. Weitere Öffnungszeiten auf Anfrage verfügbar.

 Hilft uns die Tafel möglicherweise weiter? Christine Walt, Barbara Scherer und Nicolas Frank probieren es aus.

Hilft uns die Tafel möglicherweise weiter? Christine Walt, Barbara Scherer und Nicolas Frank probieren es aus.

Foto: leis/Tina Leistenschneider
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