Er wacht über Lebenshilfe-Bewohner

St Wendel · Emotional, berührend und bewegend: Die Wallfahrer der Lebenshilfe St. Wendel feierten am Donnerstag gemeinsam mit Pastor Klaus Leist einen Wortgottesdienst in der Basilika.

 Die Wendelin-Statue der Lebenshilfe wurde während des Wallfahrt-Gottesdienstes in der Basilika gesegnet. Foto: B&K

Die Wendelin-Statue der Lebenshilfe wurde während des Wallfahrt-Gottesdienstes in der Basilika gesegnet. Foto: B&K

Foto: B&K

"Hallelujah, Hallelujah", stimmt Hans Gerhard hinter dem Synthesizer an. Feierlich schreitet eine Gruppe der Lebenshilfe St. Wendel durch den Mittelgang der Basilika zum Altar. Der heilige Wendelin, transportiert von Michael Scheid, hält Einzug. Die Statue wird während des Wortgottesdienstes am Tag der Menschen mit Behinderungen und der Frauengemeinschaften von Pastor Klaus Leist gesegnet. Und warum? Das erklärt Lebenshilfe-Geschäftsführer Hermann Scharf. "Wir haben die Statue als Geschenk von Dr. Gerhard Steinmetz bekommen". Steinmetz stammt aus Urweiler und lebt mittlerweile in Neunkirchen. Ehemaliger Standort für die Wendelinus-Figur, die laut Scharf aus dem Jahre 1898 stammt, war die Mühle in Urweiler. "Wir haben sie in Tholey restaurieren lassen", berichtet der Geschäftsführer. Nach der Segnung ist die Statue nach Urweiler ins Lebenshilfe-Wohnheim Haus Günther Wegmann zurückgekehrt und soll dessen Bewohner beschützen. "Mir ist es eine besondere Freude, dass Ihr gekommen seid", begrüßt Pastor Leist die Kirchgänger. "Ein schöner Tag" (Amazing Grace) intoniert der Lebenshilfe-Chor geleitet von Dagma Thomaser. "Und ein ganz wichtiger Tag", ergänzt Scharf. Denn der Gottesdienst in der Wallfahrtswoche habe für die Lebenshilfe eine enorme Bedeutung. "Wir sind dadurch auch ein Bestandteil der Stadt und des Landkreises. Daran hat Pastor Leist großen Anteil. Ihm ist es gelungen, uns in der Wallfahrtswoche mit anderen Menschen zusammenzuführen", lobt Scharf.

2013 hat Pastor Leist erstmals den Tag der Menschen mit Behinderung ins Programm der Wendelinus-Woche eingebaut. "Mir geht es darum, dass die Lebenshilfe einen festen Platz innerhalb der Wallfahrtswoche haben soll", so Leist damals. Mit viel Gespür bindet der Pastor die Menschen mit Handicap in den Gottesdienst ein. Kurzerhand macht er die Pilger von eben zum Messdiener auf Zeit.

Im Dialog mit dem Kirchenmann stellen die Kinder den Hauptdarsteller der Wallfahrt vor. Den Lebensweg der historischen Gestalt umschreibt Leist als Botschaft, die da lautet: "Gott hat uns lieb". Doch auch die Lebenshilfe-Pilger sind gekommen, um ihre Sorgen und Nöte vorzutragen: "Gib uns Kraft, Mut, Lebensfreude und Menschen, die dann bei uns sind, wenn wir sie brauchen", führt Scharf stellvertretend für die Bewohner aus.

Abschließend erklingt die Schutzpatron-Hymne "Wendelin, du guter Hirte" und alle stellen sich zur Prozession auf, die sich zum Schrein des Stadtheiligen in Bewegung setzt. "Bitte berührt die Tumba, um Wendelin zu spüren", legt der Pastor den Gläubigen nahe. Auch Leist gesteht, einen berührenden Gottesdienst erlebt zu haben.

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Auf einen BlickDas Programm der Wallfahrtswoche geht heute mit dem Tag der Generationen weiter. Um 8.30 Uhr gibt's ein Morgenlob mit Schülern der Nikolaus-Obertreis-Schule. Vorschulkinder der Kitas aus der Pfarreiengemeinschaft sind um 11.30 Uhr beim Wortgottesdienst dabei. Um 15 Uhr gibt's ein Pilgeramt, um 20 Uhr gibt der Chor der Wendelinusbasilika ein Festkonzert. red

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