Viele Wochen nach Ostern Weißer Sonntag wird im September gefeiert

St. Wendel · Wegen der Corona-Krise war die Erstkommunion zunächst ausgefallen. Im Spätsommer soll sie nun nachgeholt werden.

 Im Gebiet der Pfarreiengemeinschaft St. Wendel werden die Kommunionkinder in diesem Jahr erst im September ihre erste Heilige Kommunion empfangen. Ursache ist die Corona-Pandemie und ihre Folgen.

Im Gebiet der Pfarreiengemeinschaft St. Wendel werden die Kommunionkinder in diesem Jahr erst im September ihre erste Heilige Kommunion empfangen. Ursache ist die Corona-Pandemie und ihre Folgen.

Foto: Rolf Vennenbernd

Seit dem 19. Jahrhundert ist der Weiße Sonntag, der Sonntag nach dem Osterfest, der bevorzugte Termin für die Erstkommunion. Doch die Corona-Pandemie hat auch die Termine der katholischen Kirche durcheinander gewirbelt. Bevor endgültig die schon vor Monaten gekauften Schuhe zu klein, die Hosen zu kurz oder die Kleider zu eng werden, hat die Pfarreiengemeinschaft St. Wendel den Weißen Sonntag in den September verlegt.

„In meiner 38-jährigen Praxis habe ich noch nicht erlebt, dass eine Erstkommunion ausgefallen ist“, sagt Pastor Erwin Recktenwald. Nach der aktuellen Gesetzeslage und den Richtlinien der Bistumsleitung ist es jetzt wieder möglich, die Vorbereitungen auf die Erstkommunion fortzusetzen und die Erstkommunionsgottesdienste zu feiern. „Allerdings nicht in der ursprünglich geplanten Form“, schränkt der Kirchenmann ein.

Nach den Vorüberlegungen im Pastoralteam ist beim gemeinsamen Treffen mit den Katecheten Folgendes vereinbart worden: „An zwei Wochenenden im September finden insgesamt acht Gottesdienste statt“, teilt Recktenwald mit. Dazu werden die 80 Kommunionkinder in acht Zehnergruppen aufgeteilt, die während der Vorbereitung bereits zusammen waren. Die Gottesdienste werden am Samstag und Sonntag, 12. und 13. September, jeweils um 10 Uhr, in der Pfarrkirche St. Remigius in Bliesen und in der Pfarrkirche St. Anna in St. Wendel-Alsfassen gefeiert.

Des Weiteren am Samstag und Sonntag, 19. und 20. September jeweils um 10 Uhr, in den Pfarrkirchen in Bliesen und St. Wendel-Alsfassen. Nach den zurzeit geltenden Vorgaben dürfen an den Gottesdiensten in Alsfassen maximal 80 Personen und in Bliesen maximal 70 Personen teilnehmen (zusätzlich Priester, Organist, Küster und Ordnungsdienste). „Dazu haben wir besondere Vorschriften während der kirchlichen Feier zu beachten. Beispielsweise darf nicht gesungen werden“, berichtet der 68-jährige Pastor. Deshalb soll ein Projektchor zusammengestellt werden, der den Gottesdienst begleitet.

„Die Kommunionkinder wollen wir mit Texten und Gebeten in die Messe einbinden“, sagt Recktenwald. Als direkte Vorbereitung auf die Erstkommunion finden in den Wochen davor Bußgottesdienste für die Kommunionkinder statt. „Wir werden auch noch ein paar Übungsstunden durchführen“, hat der Pastor vor. Die Pfarreiengemeinschaft weist noch besonders darauf hin, dass alle Personen, die an einem Gottesdienst teilnehmen, sich vorher in eine Liste eintragen müssen. Diese Liste wird am Eingang kontrolliert und dann vier Wochen im Zentralbüro am Fruchtmarkt aufbewahrt. „Es ist vieles anders, aber wir sind froh, die Erstkommunion mit den Kindern feiern zu können“, freut sich Pastor Recktenwald, auch wenn in diesem Jahr erstmalig der Empfang des Sakraments in acht Teilen ansteht. Und zudem sind die Feiern keine öffentlichen Gottesdienste und finden nur mit Beteiligung der Kommunionkinder und deren Familienangehörigen statt.

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