Knifflige Aufgabe gut gemeistert

Kastel · Für eine Stunde war am Samstag die Straße In der Meß in Kastel gesperrt. Bei einer Großübung trainierten 70 Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Deutschen Roten Kreuzes den Ernstfall. Dazu sind die Bewohner des Alten- und Pflegeheims Haus Petersberg evakuiert worden.

 Auch die Drehleiter kam zum Einsatz. Foto: Faber

Auch die Drehleiter kam zum Einsatz. Foto: Faber

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Großübung der Feuerwehr im Nonnweiler Gemeindeteil Kastel . Gegen 14 Uhr schreibt das Szenario vor "Übungsalarm im Kasteler Haus Petersberg, unklare Situation durch Rauchentwicklung im Kellergeschoss, unbekannte Anzahl von Personen im Gebäude". Pflegeheimleiterin Kerstin Hagner hat einen Notruf abgesetzt, die Straße wird für den Verkehr gesperrt. Das Problem am simulierten Einsatzort für die Wehrleute: Die Hälfte der älteren Hausbewohner ist nur bedingt mobil. Zudem muss im rückseitigen Gebäudeteil ein Propangastank gesichert werden, ebenso ein Depot mit 50 Litern an Desinfektionsmitteln und im Keller liegt ein Heizöltank, Fassungsvermögen 20 000 Liter.

Aus der Prims wird die Wasserversorgung sichergestellt. Atemschutztrupps machen sich in dem Seniorenheim auf die Personensuche. Über Funk wird gemeldet: "Zwei Personen gefunden, eine weitere im ersten Stock". Zwei Atemschutzträger tragen eine Seniorin im Rollstuhl das Treppenhaus hinunter. Eine weitere Schwierigkeit ist, die Personen können wegen der zu schmalen Türbreite nicht mit dem Bett aus dem Zimmer befördert werden. Jedoch drängt sie Zeit, da sich in der Realität der Brand auf die oberen Etagen ausweiten könnte. Die Atemschutzträger setzen das Tragetuch zur Personenrettung ein und transportieren eine nicht gehfähige Frau ab und übergeben sie den Helfern des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Während die Wehren ihren stressigen Einsatz durchführen, kümmern sich die Mitarbeiter um die Bewohner an einem Sammelpunkt. Weitere Personen können gerettet werden, dass die Brandursache im Heizungskeller zu suchen ist, steht mittlerweile fest. Knifflige Geschichte. Eine Person sitzt noch im oberen Stockwerk fest, der Fluchtweg ist abgeschnitten und lässt nur eine Chance zu: Sie muss über die Drehleiter gerettet werden. Eigens dafür ist von der Einsatzleitung das Drehleiterfahrzeug aus Bosen-Eckelhausen nachalarmiert worden.

Eine gute Stunde nach der Alarmierung atmen die Brandschützer durch, die Übungsaufgabe in der Mittagshitze ist geschafft. Einrichtungsleiterin Hagner und Gemeindewehrführer Frank Feid können ein positives Fazit ziehen: "Wichtig für war für uns, wir hatten sofort jemand aus der Heimleitung, der die Örtlichkeit kennt im Einsatzleitfahrzeug", sagt Feid. Einrichtungsleiterin Hagner ergänzt: "Eine solche Übung macht Sinn, dass das Personal auch weiß, wie das im Ernstfall geschieht".

Im Ernstfall, so Hagner, sei jedoch weniger Personal im Hause. 80 Prozent der Betten im Haus Petersberg sind mit einer Rettungsmatratze ausgestattet. Das Feuerwehrduo Björn Schorr und Beatrice Schorr demonstriert bei der abschließenden Trockenübung deren Rettungsfunktion und Bedienung. "Der Vorteil bei der Matratze ist, es entsteht keine Zeitverzögerung durch Umlagerung auf Tragen oder Tragetücher", erklärt Kreisbrandinspekteur Dirk Schmidt. Danach rücken die Wehren ab, die Straße ist für den Durchgangsverkehr wieder frei.

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Auf einen Blick Insgesamt 70 Einsatzkräfte waren laut Feuerwehrsprecher Manfred Koch bei der Großübung in Kastel im Einsatz. Es trainierten die Löschbezirke Kastel , Nonnweiler, Braunshausen, Primstal, Bosen-Eckelhausen und das DRK Primstal. frf

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