Flüchtlingen den Alltag erleichtern

Nonnweiler · In der Gemeinde Nonnweiler ist das Netzwerk Integration gestartet. 20 Bürger engagieren sich ehrenamtlich für die Flüchtlinge aus Syrien und Eritrea. Sie wollen ihren neuen Nachbarn den Alltag erleichtern. Koordiniert wird das Netzwerk im Nonnweiler Mehrgenerationenhaus. 30 Bürger kamen zum Info-Abend Flüchtlingsarbeit in der Gemeinde Nonnweiler.

Unterstützt durch eine Power-Point-Präsentation stellte der 27-jährige Syrer Salah Al Hamoud die Fluchtwege aus dem Krisengebiet in seiner Heimat bis ins Saarland vor. In der Gemeinde Nonnweiler leben derzeit 20 Flüchtlinge aus Syrien und Eritrea. "Nach einem Einwohnerschlüssel werden die neuen Bürger zunächst auf die Bundesländer und dann auf die Kommunen verteilt", erklärte Nonnweilers Bürgermeister Franz Josef Barth (parteilos) während des Info-Abends zur Flüchtlingsarbeit in der Gemeinde im Mehrgenerationenhaus (MGH). Weitere sechs Flüchtlinge, so Barth, seien bereits zugeteilt und würden während der nächsten 14 Tage eintreffen.

"In vier, fünf Monaten werden wir in der Gemeinde 40 Plätze haben, um Flüchtlinge zu beherbergen", sagte Barth. Dazu hat die Gemeinde ein Wohnraumprogramm aufgestellt. "Dabei setzen wir auf die dezentrale Unterbringung, weil das einfacher ist für die Integration der Menschen in die Gesellschaft", meinte der Bürgermeister, "Ob nun der Wohnraum letztendlich reicht, wird die Entwicklung zeigen".

Sprach-Café im MGH

Als zweites Handlungsfeld informierte Barth über die schon bestehenden Möglichkeiten der gesellschaftlichen Aufnahme. Organisiert vom MGH und vom freien Jugendhilfeträger idee.on findet zweimal wöchentlich ein Sprach-Café im MGH statt. Bei öffentlichen Veranstaltungen werden die neuen Bürger begleitet. In Kooperation mit dem Bundesfreiwilligendienst soll im MGH zusätzlich noch eine zweite Betreuerstelle angesiedelt werden, um, wie Barth sagte, "uns in der Startphase zu helfen". Doch damit bewegt sich die Gemeinde an der personellen Kapazitätsgrenze. "Wir können das auf Dauer von Gemeindeseite nicht alleine stemmen", ist Barth überzeugt.

Zur Unterstützung der Flüchtlinge und Asylbewerber wurde bei dem Info-Abend das Netzwerk Integration gegründet. "Das Netzwerk ist in erster Linie für die Grundversorgung der neuen Mitbürger bestimmt", klärte idee.on-Mitarbeiter Michael Schirra auf. Über 20 ehrenamtliche Tätige trugen sich in eine Liste ein, um den Flüchtlingen ihren Alltag zu erleichtern. "Es geht dabei um eine Fahrbereitschaft für den Arztbesuch aufzustellen, die Begleitung zum Amt oder handwerkliche Tätigkeiten und die einfache nachbarschaftliche Hilfe", sagte Schirra. Zwischenmenschliche Beziehungen und Kontakte sind in der Vergangenheit schon vertieft worden. Beispielsweise sind ein paar fußballbegeisterte Syrer regelmäßige Trainingsgäste beim VfR Otzenhausen. Die Fäden des Netzwerks laufen bei Julia Hornetz im MGH zusammen. Einmal pro Quartal findet ein Netzwerk-Treffen statt, kündigte Schirra an.

Das Netzwerk Integration

in der Gemeinde Nonnweiler :

Telefon (0 68 73) 6 60 73.

Ein Kennenlern-Teffen mit Freiwilligen, Interessenten und Flüchtlingen ist am Dienstag, 23. Juni, 18 Uhr im Mehrgenerationenhaus in Nonnweiler geplant.

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