Wo Bergleute sich früher Ochs am Spieß schmecken ließen . . .

Heinitz · Dort, wo heute das Heinitzer Parkfest über die Bühne geht, feierten früher an den Freitagen bis zu 10 000 Bergleute. Die Grubenverwaltung wollte sich mit diesen Bergfesten für die Arbeit ihrer Angestellten bedanken.

 Die Feste am Heinitz-Stollen ziehen stets viel Gäste – auch aus der Kommunalpolitik – an, wie unser Archivbild zeigt. Foto: Detemple/Archiv

Die Feste am Heinitz-Stollen ziehen stets viel Gäste – auch aus der Kommunalpolitik – an, wie unser Archivbild zeigt. Foto: Detemple/Archiv

Foto: Detemple/Archiv

Zu jeder Grube gehörte früher ein Bergfestplatz. Im ganzen Saarland sind nur noch zwei solcher historischen Bergfestplätze erhalten, einer davon in Heinitz. Diese Bergfestplätze wurden von der Grubenverwaltung so angelegt, dass dort mehrere tausend Menschen an einem Wochenende feiern konnten.

Die Bäume wurden in einer Formation gepflanzt, so dass jedes Revier mit jeder Abteilung von Kastanien umringt in einem Feld saß. Zu Beginn und zum Ende des Festes wurden Böllerschüsse abgefeuert. Freitags bedankte sich die Werksleitung bei den Bergleuten und deren Familienangehörigen mit Bier, Ochs am Spieß und Zigarren für die geleistete Arbeit im Bergwerk. Bis zu 10 000 Personen wurden einem solchen Freitag teils sogar von Steigern und Reviersteigern bedient. Samstags feierten die Preußischen Bergbeamten unter sich und am Sonntag wurden die hohen Bergbeamten aus kommunaler, Landes und Bundesebene geladen.

Auf diesem historischen Platz feiert Heinitz in jedem Jahr sein Parkfest, das diesem Bergfest ähnelt. Damit der Park mit seiner Bedeutung erhalten bleibt, spendeten die SPD Heinitz, Inge Müller (im Outfit für die Schwimmbaderöffnung), Gerhard Baatz von der Beschichtungsfirma ITN Baatz drei Kastanienbäume. Die Stadt steuerte eine Trauerweide im Umfeld des wiedereröffneten Heinitzer Freibades bei, das ebenfalls Teil der Bergbaugeschichte ist.

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