Rechenaufgaben für Hochschule und Land

Saarbrücken · Der Asta der Saar-Uni hat Hochschul- und Regierungsvertreter am Mittwochabend zur Diskussion geladen. Thema war der Bericht des Wissenschaftsrats und möglicherweise daraus folgende Sparmaßnahmen an der Uni.

Der Bericht des Wissenschaftsrats zur Lage der saarländischen Hochschullandschaft sorgt weiter für Aufregung. Das zeigte die Podiumsdiskussion, zu der der Allgemeine Studierenden Ausschuss (Asta) der Universität des Saarlandes am Mittwochabend geladen hatte. Teilnehmer der Diskussion waren unter anderem Universitätspräsident Professor Volker Linneweber, die Hochschulbeauftragte der Ministerpräsidentin, Susanne Reichrath, sowie die Hochschulexperten der Koalitionsfraktionen Thomas Schmitt (CDU) und Sebastian Thul (SPD).

Reichrath erklärte zu Beginn der Diskussion, dass Arbeitsgruppen vereinbart worden seien, die sich um die einzelnen Vorschläge des Wissenschaftsrats kümmern sollen. Als Beispiel nannte Reichrath vorgeschlagene Kooperationsplattformen wie die Business School Saarland. Uni-Präsident Volker Linneweber sagte, dass die Universität bereits auf der Suche nach Alternativen zu den Vorschlägen des Wissenschaftsrats sei. "Die müssen aber mindestens den gleichen Effekt bringen wie die Vorschläge", sagte Linneweber. Das sei sehr schwierig, da der Wissenschaftsrat bei seinen Sparvorschlägen keine konkreten Zahlen nenne. So sei aber bereits errechnet worden, dass der von der Uni erwartete Spareffekt nicht erbracht werden könne, selbst wenn alle frei werdenden Professuren an der Saar-Uni bis 2020 nicht mehr besetzt werden würden, erklärte Linneweber.

Thomas Schmitt zeigte sich irritiert über die starke Fokussierung des Rates auf die Wirtschafts- und Rechtswissenschaften, ohne dass ein tatsächliches Einsparpotenzial bei dieser Fakultät genannt werde. "Aber alle Empfehlungen sollten unvoreingenommen geprüft werden", betonte Schmitt. Sebastian Thul warnte davor, nur noch auf Exzellenz-Förderung zu setzen. Im Saarland sollte ein Studienangebot vorgehalten werden, das vielen Menschen ein Studium ermögliche. "Das geht nicht nur mit Exzellenz", sagte Thul.

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