„Kiffen war ein Teil meiner Identität geworden“

Ottweiler · In seinem Buch „Breit: Mein Leben als Kiffer“ beschreibt Amon Barth einen Teil seiner Jugend – ohne die Sucht zu verteufeln, ohne sie zu verherrlichen. Die Ottweiler Schüler hatten in der anschließenden Diskussionsrunde viele Fragen.

 Amon Barth (rechts) las an der Anton-Hansen-Schule. Foto: Schule

Amon Barth (rechts) las an der Anton-Hansen-Schule. Foto: Schule

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"Ich fand super, dass wir ihn alles Mögliche fragen konnten und er auf alles geantwortet hat", meint Milada, die im Rahmen der Suchtpräventionswoche mit anderen Schülern bei der Lesung mit Amon Barth an der Anton-Hansen-Schule im Publikum saß. Antonio ist beeindruckt, dass der Autor es doch geschafft hat, sich von seiner Sucht zu befreien, als seine Oma starb, eine wichtige Bezugsperson, die immer wollte, dass etwas aus ihm wird.

Vor der Lesung begrüßte Bürgermeister Holger Schäfer die Klassen 9a, 10a und 10b und stellte fest, dass sich die Schüler in einem Alter befinden, in dem sich manche Jugendliche mitten im Suchtleben befinden. Amon Barths Jugend wurde durch einen ständigen Cannabiskonsum belastet. Er beschreibt in seinem Buch "Breit: Mein Leben als Kiffer" einen Teil seiner Jugend. Er erzählt einfach, wie es ist, ohne die Sucht zu verteufeln, ohne sie zu verherrlichen. Heute ist Amon Barth 29 Jahre alt und von der Sucht befreit. Rückblickend sagt er: "Ich bereue nicht die Erfahrungen, die ich gemacht habe, sondern, dass ich meine Jugend versäumt und Erfahrungen nicht gemacht habe. Kiffen war ein Teil meiner Identität geworden." Nachdem Amon Barth Auszüge aus seinem Buch vorgelesen hatte, erzählte er, wie er durch das ständige Kiffen in den Zustand einer bedrohlichen Psychose gelang und in eine Psychiatrie eingeliefert werden musste. Der Autor stellte im Rahmen einer Diskussionsrunde den Schülern den Teufelskreis einer Sucht dar und beschrieb die Möglichkeiten, ihn zu durchbrechen. "Wir fanden gut, dass er einfach von sich erzählt hat, ohne die Sucht zu verteufeln", meinen die Schüler zum Schluss der Lesung, die viele zum Nachdenken gebracht hat.

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