Milena und Chiara schlugen Alarm

Gersweiler · Mit einem fröhlichen Abend in der Feuerwache dankte die Feuerwehr Gersweiler zwei mutigen Kindern. Als im Elternhaus von Milena und Chiara Piluso ein Adventskranz in Flammen aufging, holten die beiden kurzerhand die Feuerwehr. Und zwar so unglaublich routiniert, dass die Retter zügig Schlimmeres verhüten konnten.

 Stefan Busche von der Feuerwehr Gersweiler dankte Chiara und Milena Piluso (v.l.) für ihr vorbildliches Verhalten. Foto: Becker&Bredel

Stefan Busche von der Feuerwehr Gersweiler dankte Chiara und Milena Piluso (v.l.) für ihr vorbildliches Verhalten. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Es passierte gegen 18.47 Uhr am zweiten Mittwoch im Januar. Milena Piluso (11) sah fern. Ihre Zwillingsschwester Chiara machte Hausaufgaben. Milena bemerkte das Unheil zuerst.

Gerade noch verströmten die Kerzen heimeliges Licht. Dann brannte der Adventskranz lichterloh. Beißender Qualm waberte durch die Räume und füllte sie mehr und mehr. Sofort erkannten die Schwestern den Ernst der Lage - und handelten goldrichtig. Sie liefen zu ihrer Mutter Antonella in den Keller, die dort gerade etwas holte und riefen ihr zu "Da brennt's."

Nächster Schritt: ab ins Büro von Papa Domenico und die Feuerwehr alarmieren. Milena wählte die 112, Chiara stand aufmerksam neben ihr, damit der Mann, der am anderen Ende zuhörte, ja alles erfuhr, was er brauchte, um die Kollegen mit der richtigen Ausrüstung auf den Weg zu schicken.

"Wenn die Stichworte Kinder und Rauch kommen, dann zählt für uns jede Sekunde. Bei so einem Alarm geht's immer rund", sagte der Gersweiler Löschbezirksführer Hans-Werner Schmitz. Weder er noch sein Kollege Rafael Mailänder haben in ihren Jahrzehnten bei der Feuerwehr erlebt, dass Kinder jemals so rundum gut Alarm geschlagen haben. Die Schnelligkeit der Retter tat ein Übriges, um die Lage im Haus an der Siemensstraße rasch zu entschärfen. "Das erste Fahrzeug war vier Minuten nach dem Alarm am Brandort", sagte Schmitz. Während Antonella Piluso das Feuer mit Wasser zu löschen versuchte, waren die Kinder schon draußen, um die heraneilenden Retter zu informieren, was drinnen los ist. "Sie haben mich vorzüglich informiert", sagte Einsatzleiter Stefan Busche.

Er und sein Team hatten wegen der guten Vorarbeit vor allem darauf zu achten, dass drinnen wirklich nichts mehr brannte. Dann kam die Hauptarbeit der Feuerwehrleute. Sie mussten mit Hochleistungslüftern den dichten Qualm aus dem Haus treiben. Und die Feuerwehrleute erlebten an diesem Januar-Abend hautnah, dass ihre Vorbeugungsarbeit in den Schulen Früchte trägt. "Wir hatten das Thema Schutz vor Bränden in der Aschbachschule", sagte Milena während des fröhlichen Empfangs, den die Feuerwehrleute der Familie Piluso gaben.

Dort war auch Isolde Ries, die Vorsitzende des Gersweiler Feuerwehr-Fördervereins. Sie brachte Geschenke mit: Süßigkeiten, putzige Grisu-Plüschfeuerwehrmänner - und großes Lob. "Hätten wir bloß mehr solche Menschen, die in gefährlichen Situationen das Richtige tun…", sagte sie.

Die stolzen Eltern der beiden hörten es gern. Auch sie bekamen Präsente vom Förderverein: Funkrauchmelder, um noch besser gegen Qualm und Feuer gewappnet zu sein.

Weitere Infos über Rauchmelder bei Feuerwehr-Sprecher Rafael Mailänder, Tel. (01 60) 97 81 82 32.

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