Kulturbahnhof sucht Sicherheit

Püttlingen · Wirtschaftlich sind für das Kulturforum Köllertal und den Kulturbahnhof neue Zeiten angebrochen: Die Sanierungsförderung ist ausgelaufen. Noch stimmen die Finanzen, doch allein kann der Verein den Unterhalt des Bahnhofs auf Dauer nicht stemmen. Im Kulturausschuss haben Parteien und Verwaltung Hilfe zugesagt.

 Rund 1000 Besucher lockte das „Revue Orchester 1920“ im August 2012 in den Kulturbahnhof. Die Waggons, die Bühne und Kulisse für den „Sommerfahrplan“ sind, könnten von der Erwerbslosenselbsthilfe saniert werden, regte Bürgermeister Martin Speicher an, denn der Kulturverein ist auf der Suche nach Unterstützung. Foto: Heike Kolling-Krumm

Rund 1000 Besucher lockte das „Revue Orchester 1920“ im August 2012 in den Kulturbahnhof. Die Waggons, die Bühne und Kulisse für den „Sommerfahrplan“ sind, könnten von der Erwerbslosenselbsthilfe saniert werden, regte Bürgermeister Martin Speicher an, denn der Kulturverein ist auf der Suche nach Unterstützung. Foto: Heike Kolling-Krumm

Foto: Heike Kolling-Krumm

Offene Türen einrennen - so könnte das bezeichnet werden, was Clemens Sebastian, Vorsitzender des Kulturforums Köllertal, am Mittwochabend in der Kulturausschusssitzung des Stadtrates mit seinem Plädoyer für den Püttlinger Kulturbahnhof getan hat. Und sicher nicht nur aufgrund der Kulisse - die Sitzung fand erstmals in der Stückguthalle des Bahnhofs statt -, sondern vielmehr aus Überzeugung von der jahrelangen guten Arbeit des Kulturforums, sprachen sich die Rats-Fraktionen für eine finanzielle Unterstützung des Vereins aus.

Ohne die, so unterstrich Sebastian, sei die Unterhaltung der historischen Stätte nach dem Abschluss der Sanierungsarbeiten nicht möglich. "Wir rechnen mit steigenden Folgekosten insbesondere in der Gebäudeunterhaltung", sagte der Vorsitzende. Seit 1989 ist der Verein mit der Restaurierung des Gebäudes beschäftigt, hat einen besonderen Ort für Kultur, Unterhaltung und Gastronomie geschaffen.

"Es ist wohl unbestritten, dass der Kulturbahnhof ein Aushängeschild für Püttlingen ist", betonte Bürgermeister Martin Speicher. Bereits 2013 hatte Sebastian das Gespräch mit der Verwaltung gesucht. "Wir werden uns heute über den Sachstand informieren, eine Beschlussfassung wird es nicht geben. Zunächst sollen die Ausschussmitglieder in ihren Fraktionen beraten", erläuterte Speicher das Vorgehen.

Als Diskussionsgrundlage gab er den Mitgliedern eine schon zugesagte finanzielle Beteiligung des Regionalverbandes mit in die Beratungen. "Überparteilich haben wir beschlossen, dass wir großes Interesse am Kulturort Bahnhof haben und stellen 2014 eine Summe von 20 000 Euro zur Verfügung", erklärte Werner Jenal, der in der Verwaltung des Regionalverbandes auch für die Kämmerei zuständig ist.

"Diese Summe können wir nicht in den Haushalt einstellen, der wurde bereits verabschiedet. Aber wir denken kreativ, könnten uns in Zusammenarbeit mit der Erwerbslosenselbsthilfe (ESH) die dringende Restaurierung der beiden Waggons in diesem Jahr vorstellen, was in etwa der Summe entsprechen würde", sagte Speicher. Mit dieser "Kreativität" kann auch Sebastian sehr gut leben, wie er erklärte.

"Ich denke, es ist in unser aller Sinn, dieses Kulturgut zu erhalten und weiter zu entwickeln", betonte Axel Schwindling, CDU. Entschlossenheit, den Kulturort zu erhalten, herrscht auch in der SPD-Fraktion, betonte Dieter Thinnes.

Einzig die Frage der Gastronomie brannte den Ausschussmitgliedern, allen voran Norbert Biltzinger, SPD, auf den Nägeln. "Der bisherige Pächter wird uns demnächst Richtung Heusweiler verlassen. Dort gab es Probleme, so blieb uns Frank Hens länger erhalten. Wir sind guter Dinge, dass wir aus den Bewerbern einen guten Nachfolger finden", erklärte Clemens Sebastian zu diesem Punkt.

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Auf einen BlickMitgliedschaft: Viele Besucher kommen immer wieder zu den Konzerten im Kulturbahnhof. Wer auch an einer Mitgliedschaft im Kulturforum interessiert ist: Die Mitgliedschaft kostet im Monat 3 Euro für Familien, 2,50 Euro für Einzelpersonen; für Schüler, Azubis und Studenten 2 Euro. Infos im Bahnhof unter Tel. (0 68 98) 6 37 56. cim

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