Chormusik verschiedener KulturenEltern und Schüler bringen sich gemeinsam ein

Neunkirchen/Illingen. Ein Konzert der besonderen Art wird am Donnerstag, 26. März, um 19.30 Uhr in der Aula des Gymnasiums am Krebsberg und am Sonntag, 29. März, um 17 Uhr in der Pfarrkirche St. Stephan in Illingen geboten. Passend zur Passionszeit wird das Requiem von Karl Jenkins, eines der am häufigsten aufgeführten Werke aktueller Chorliteratur, musiziert

 Peter Doll (am Flügel) und Thomas Doll bei der Probe für das Jenkins-Requiem im Musiksaal des Illtal-Gymnasiums. Es zählt zu den beliebtesten Werken aktueller Chorliteratur. Foto: Andreas Engel

Peter Doll (am Flügel) und Thomas Doll bei der Probe für das Jenkins-Requiem im Musiksaal des Illtal-Gymnasiums. Es zählt zu den beliebtesten Werken aktueller Chorliteratur. Foto: Andreas Engel

Neunkirchen/Illingen. Ein Konzert der besonderen Art wird am Donnerstag, 26. März, um 19.30 Uhr in der Aula des Gymnasiums am Krebsberg und am Sonntag, 29. März, um 17 Uhr in der Pfarrkirche St. Stephan in Illingen geboten. Passend zur Passionszeit wird das Requiem von Karl Jenkins, eines der am häufigsten aufgeführten Werke aktueller Chorliteratur, musiziert. Seine große Beliebtheit erreichte das Werk durch die geniale Verbindung von Musik unterschiedlicher Kulturen. Die lateinischen Messgesänge, die meist eingängig und meditativ, teilweise jedoch stark rhythmisch-perkussiv vertont sind, wechseln mit japanischen Haiku-Liedern, die den Zuhörer zum meditativen Verharren einladen. Die interessante Instrumentierung mit Harfe, Horn, Flöte, Streichern und vier Percussionisten schafft in Verbindung mit der vielfältigen Gestaltung der Chorstimmen einen Brückenschlag zwischen Tradition und Moderne, zwischen der Askese des Gregorianischen Chorals, der Aggressivität des aktuellen HipHop und der Meditation asiatischer Musik. Mit diesem Konzert stellt sich zum ersten Mal der neu gegründete Schüler-Eltern-Lehrerchor des Gymnasiums am Krebsberg vor. Das anspruchsvolle Werk wurde mit dem Madrigalchor Illingen, einem der bekanntesten Chöre des Saarlandes, erarbeitet. Die Vokalensembles unter der Leitung von Thomas Doll werden vom Orchester des Gymnasiums am Krebsberg begleitet, das mit dem Concerto grosso "Palladio" ein weiteres Werk von Karl Jenkins zur Aufführung bringt. Solistinnen dieses Werkes sind Anne-Sophie Sandner und Chiara Mohr, beides Schülerinnen des GaK, die beim Wettbewerb "Jugend musiziert" auf Landes- und Bundesebene bereits mehrfach erfolgreich waren. redEintrittskarten sind im Sekretariat des Krebsberg-Gymnasiums, bei der Buchhandlung König in Neunkirchen und bei der Kerpen-Buchhandlung in Illingen zum Preis von acht/vier Euro zu erhalten. Mit welchem Anspruch tritt der neu gegründete Eltern-Schüler-Lehrerchor des Gak an?Doll: Zunächst soll der Chor interessierten Schülern, Eltern und Lehrern die Möglichkeit bieten, sich musikalisch zu betätigen, auch wenn sie nicht über ein gewisses Maß an instrumentalen Fähigkeiten verfügen. Von wem ging die Initiative aus?Doll: Die Initiative ging von den Musiklehrern des Gak aus. Der Anlass war die Bildung des Musikzweiges an dieser Schule. Eine nachhaltige, musikalische Erziehung der Schüler kann nur dann gelingen, wenn sich auch das Elternhaus musikalisch einbringt. Der Chor ist dafür eine Möglichkeit.Das Jenkins-Requiem passt thematisch in die vorösterliche Zeit. Ist die Auswahl dieses Stückes aber nicht auch der Tatsache geschuldet, dass mit dem Illinger Drummer Jochen Krämer nun bereits der vierte Musiker der legendären Illinger Formation Déjà vu viel zu jung und unter tragischen Umständen gestorben ist?Doll: Das wirklich Tragische daran ist, das ich mit Jochen noch im vergangenen Jahr über das Werk gesprochen hatte. Natürlich sollte er einer der Schlagwerker sein, die an der Aufführung beteiligt sind. Sein Tod kam, obwohl jeder über seine schlimme Krankheit wusste, für alle Freunde sehr überraschend. Das gilt auch für die anderen Mitmusiker: Markus Wahl, Hansfred Hektor und Johannes Goldbach. Letztlich ist die Situation aber immer die gleiche. Auch in der Schule haben wir Kollegen oder Schüler verloren, sind aber so sprach- und fassungslos, dass wir nicht mal kurz gemeinsam innehalten und an sie zurückdenken können. Deshalb ist auch die Aula der Schule bewusst als Aufführungsort der ersten Konzertes gewählt. Was war das Besondere an Déjà vu, der Band, die Ende der 70er Jahre geründet wurde?Doll: Die Band hob sich zunächst durch anspruchsvolle Konzerte vom damaligen Standard in der Rockmusik ab und wurde überregional bekannt. In der Musikszene des Illtals spielten die Musiker von daher eine Rolle, als das von ihnen wichtige musikalische Event, auch das Impression musical oder das Festival für Neue Musik in Illingen begründet wurden. Weit wichtiger war jedoch, dass eine ganze Generation von jüngeren Musikern durch die Band wichtige Impulse erhielt. Wer war als Musiker alles an Déjà vu beteiligt?Doll: Es gab mehrere Generationen von Déjà vu: Stephan Kleuser, Stephan Zwiener, Horst Fuchs, Peter Maurer, Thomas Doll; Bernd Thewes, Horst Eisenbeis, Stephan Kleuser, Thomas Doll; Bernd Thewes, Hansfred Hektor, Stephan Kleuser, Thomas Doll, Dieter "Fisch" Weber, Thomas Fees, Markus Wahl; Hannes Goldbach, Hansfred Hektor, Walter Krennrich, Thomas Doll. Dazu kamen in Übergangszeiten noch andere wie Rudolf Bohnenberger, H. Welter, später Jochen Krämer, Christoph Kleuser, für Impression musical bekam die Band auch mal andere Namen.

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