Kart-Wettbewerb unter sehr schwierigen Verhältnissen

St. Wendel. Benzingeruch liegt in der Luft, die Karts schlängeln sich mit über 100 Kilometern pro Stunde über das schmale Asphaltband des Hagener Motodroms, zentimeternah an den Reifenstapeln und Streckenbegrenzungen vorbei. Start frei - so lautete das Motto zum ersten World-Formula Festival, das vom 13. bis 14

St. Wendel. Benzingeruch liegt in der Luft, die Karts schlängeln sich mit über 100 Kilometern pro Stunde über das schmale Asphaltband des Hagener Motodroms, zentimeternah an den Reifenstapeln und Streckenbegrenzungen vorbei. Start frei - so lautete das Motto zum ersten World-Formula Festival, das vom 13. bis 14. März in der Hagener Selbecke ausgetragen wurde und bereits unter großem Medieninteresse stand. So waren unter anderem ein Fernsehteam des westdeutschen Rundfunks und der ARD sowie Reporter vieler anderer Zeitungen vor Ort. Und ich war hautnah mit dabei.Nach meiner Anreise am Freitag wurde ich - wie viele andere Teilnehmer auch - von einer schlechten Nachricht überrascht. So wurde das für Sonntag angesetzte Rennen bereits am Donnerstagabend vor der Veranstaltung aus Sicherheitsgründen abgesagt. Grund waren die noch schneebedeckten Auslaufzonen, die zur Folge hatten, dass die hohen erforderlichen Sicherheitskriterien nicht eingehalten werden konnten. Das für den Samstag geplante Training und die Präsentation der US-amerikanischen Motorenschmiede Briggs & Stratton, in deren Namen extra für diese Veranstaltung Vertreter der Firma aus Berlin und Garching nahe München eingereist waren, konnten jedoch wie geplant stattfinden.

Bei nass-kaltem Winterwetter spulten insgesamt rund 30 Teilnehmer aus ganz Deutschland Runde um Runde auf der mit 865 Meter recht kurzen, aber sehr anspruchsvollen Rennstrecke ab. Auch ich war mit von der Partie. Bei niedrigen Gripverhältnissen - einerseits bedingt durch den schlechten und glatten Asphaltbelag, andererseits durch das viele Nass auf dem Kurs, später sogar durch ausgelaufenes Öl eines anderen Teilnehmers - war es gar nicht so einfach, alle anderen Teilnehmer in Schach zu halten. Zahlreiche kleinere Dreher, Quersteher, Kollisionen und Unfälle behinderten den Fahrbetrieb regelmäßig und sorgten für teils größere Beeinträchtigungen im Fahrbetrieb. Auch an mir gingen die rüden und schwierigen Verhältnisse nicht ganz spurlos vorbei. Im wahrsten Sinne des Wortes. Unter anderem zwei Einschläge in die Reifenstapel - einer bedingt durch Aquaplaning, der andere durch einen Fahrfehler - forderten einen Achsschenkel, eine Spurstange und eine neue Einstellung der Spur. Doch davon abgesehen lief es richtig gut.

Auch den Zuschauern wurde - trotz Rennabsage - einiges geboten. Dramatische Szenen, Dreher, so mancher Unfall und tolle Überholmanöver und Einlagen der Teilnehmer regten zum Zuschauen an. Die Strecke bot mit ihren engen Spitzkehren, schnellen Schikanen und langen Geraden, auf denen Geschwindigkeiten teils über 100 Kilometern pro Stunde erreicht wurden, packende Szenen. Das Springen über die steilen Randsteine der Strecke boten zusätzlich spektakuläre Szenen und verlangten auch den Teilnehmern alles ab.

Insgesamt kann ich auf ein gelungenes Wochenende zurückblicken und nun voller Zuversicht auf den 17. April warten, wo im badischen Liedolsheim nahe Karlsruhe, der schnellsten Strecke des Jahres, der erste Lauf des DSW-Pokals und des ADAC-Mittelrhein Kart-Youngster-Cups ausgetragen wird.

In diesem Jahr wird es mich außerdem noch nach Hessen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Frankreich und viele andere Orte treiben. Mit etwas Glück gelingt mir die Qualifikation für den ADAC Kart-Bundesendlauf, der vom 1. bis 3. Oktober in Templin ausgetragen wird. Andreas Kilian, Klasse 8c, Gymnasium Wendalinum

Auf einen Blick

ermine des Westdeutschen ADAC Kart-Cup 2010: 24./25. April Beule Kart-Motodrom, Hagen; 29./30.Mai Hunsrückring, Flughafen Hahn; 26./27. Juni Saarlandring, Uchtelfangen, 14./15. August Europa-Motodrom Erftlandring, Kerpen; 18./19. September. Stefan-Bellof Arena, Oppenrod, 1./2./3. Oktober ADAC Kart-Bundesendlauf 2010, Templiner Ring, Templin. red

Die "Deutsche ADAC Kart-Meisterschaft" ist in vier Regionen unterteilt (Nord, Süd, Ost, West). Über diese vier Regionen können sich die Teilnehmer in verschiedenen Motorenklassen zum ADAC Kart-Bundesendlauf 2010 vom 1. bis 3. Oktober in Templin/Brandenburg qualifizieren. Auch im Saarland hat die deutsche ADAC-Meisterschaft mit der Region West (Westdeutscher ADAC Kart-Cup WAKC) ein Gastspiel. Dieses findet Ende Juni auf dem Saarlandring in Uchtelfangen statt.

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