Dieses Mal sind die Jungs besser

Was fühlt man als Vater oder Mutter in diesem Augenblick? Man ist vor allem stolz, vielleicht auch erleichtert. Denn in diesen neun Jahren gab es schon Sorgen um Leistungen und Angst vor schlechten Zensuren. Sie können stolz auf ihr Kind sein, aber auch auf sich selbst

Was fühlt man als Vater oder Mutter in diesem Augenblick? Man ist vor allem stolz, vielleicht auch erleichtert. Denn in diesen neun Jahren gab es schon Sorgen um Leistungen und Angst vor schlechten Zensuren. Sie können stolz auf ihr Kind sein, aber auch auf sich selbst." Mit diesen Worten hatte Schulleiter Heribert Ohlmann zunächst die Eltern angesprochen, bevor er sich bei der Abiturfeier im St. Wendeler Gymnasium Wendalinum an die Absolventen wandte. Berufsausbildung und Studium, sagte er, würden bald dafür sorgen, dass sich die engere Familienbindung auflöse. "Aber lassen Sie Ihre Kinder gehen, in der Hoffnung, dass sie immer wieder aus der Ferne die Nähe zur Heimat bewahren."Von den 112 im Jahre 1999 in die Schule eingetretenen Schüler haben 73 das Abitur bestanden. Die Durchschnittsnote betrug 2,5. Mit 2,37 waren die Jungen etwas besser als die Mädchen, die "nur" 2,59 schafften. 18 Absolventen erreichten einen Notendurchschnitt von 1,0 bis 1,9, drei das Traumergebnis 1,0, nämlich Martin Schumann, Katharina Rojan und Sebastian Backes.

Ohlmann wünschte den jungen Leuten für die Zukunft Kreativität und Eigenständigkeit, den Mut zur eigenen Meinung und die Tatkraft, das durchzusetzen, was sie als richtig und gut erkannt haben. Zum Leben gehörten aber auch die richtigen Freunde, die helfen, wenn die eigenen Kräfte mal nicht reichen: "Ihr braucht Freunde, die euch auffangen, wenn ihr fallt, und die euch helfen, aufzustehen."

Der Schulleiter hatte jedem Reifezeugnis ein Gedicht von Johann Wolfgang von Goethe beigefügt, das der Dichter 80-jährig geschrieben hatte und den jungen Leuten als Wegmarke dienen soll: "Genieße mäßig Füll und Segen, Vernunft sei überall zugegen, wo Leben sich des Lebens freut. Dann ist Vergangenheit beständig, das Künftige voraus lebendig, der Augenblick ist Ewigkeit."

Der St. Wendeler Landrat Udo Recktenwald gratulierte den Absolventen mit den Worten: "Ein Etappenziel auf der Bergtour eures Lebens ist erreicht. Ihr habt sowohl in dieser Schule Spuren hinterlassen als auch auf dem Weg, der euch weiterführt." Den Gästen hatte er eine gute Nachricht mitgebracht: "Das Kleinspielfeld an der Schule wird definitiv an dem vorgesehenen Standort gebaut. Der Kreis stellt die Mittel bereit und vergibt in Kürze die Bauarbeiten." Wegen einer möglichen Lärmbelästigung durch die Kinder hatten sich Anwohner über das Vorhaben beschwert (wir berichteten).

Um die Unterstützung des Schulvereins bat sein Vorsitzender Michael Eulenstein, "auch wenn die Kinder nicht mehr an dieser Schule unterrichtet werden". Ansprachen hielten auch Werner Ames als Vertreter der Tutoren sowie die Abisprecher Eva Nilles und Lena Piethe. Für die Musik sorgten Stefan Kunz an der Orgel und die Abi-Band mit Solisten.

Auf einen Blick

Die Abiturienten am Gymnasium Wendalinum: Sebastian Backes, Sarah Barth, Vanessa Becker, Sarah Bickelmann, Lukas Böing, Jeannine Bonny, Kai Braun, Laura Bredel, Julia Brück, Isabell Bujak, Celina Burkholz, Rieke Eulenstein, Melanie Fehrenz, Elisabeth Feß, Carmen Haupenthal, Nicole Haupenthal, Pascal Hector, Jean-Pierre Himpler, Daniel Hoppstädter, Katharina Jagielski, Carolin Jeske, Kathrin Jochum, Ira John, Jasmin Klein, Kathrin Klos, Johannes Klotz, Katrin Kockler, Haiko Korb, Julia Littau, Florian Loch, Nathalie Löwen, Julia Marx, Nadine Mathieu, Matthias Maurer, Anne-Katrin Meihack, Dennis Meisberger, Daniel Mörsdorf, Sandra Mörsdorf, Thomas Müller, Christina Müller, Eva Nilles, Kai Nolden, Alona Parunova, Janina Paulus, Lena Piethe, Michael Rausch, Katharina Rojan, Martina Rona, Christian Schaadt, Christina Schäfer, Christoph Schaum, Sarah Schmidt, Eva Schmitt, Damian Schröder, Lisa Schug, Martin Schumann, Benjamin Schwan, Erik Schwarz, Tobias Seyler, David Sommer, Dennis Stabler, Christian Stamm, Alexander Stoll, Annick Theißen, Lisa Theobald, Katrin Thiel, Pascal Töttel, Laurens van Roijen, Anne Will, Gabriel Wirtz, Dominik Wolf, Lisa Wolfgarten und Marina Zolli. Preisträger: Martin Schumann (bester Abiturient, Mathematik, Physik), Katharina Rojan (Chemie, Französisch), Sebastian Backes (Physik, Mathematik), Dennis Stabler (Chemie), Dominik Wolf (Biologie), Anne Will (Französisch, Englisch), Gabriel Wirtz (Englisch), Rieke Eulenstein (Deutsch), Annick Theißen (Bildende Kunst), Johannes Klotz (Politik, soziales Engagement), Laurens van Roijen (Geschichte), Jasmin Klein (Erdkunde), Dennis Meisberger (Physik), Matthias Maurer (Naturwissenschaft). gtr

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