Dienstleister in Sachen Energie

St. Wendel. Seit 15 Jahren, genau seit dem 1. Januar 1995 beliefern die Stadtwerke St. Wendel als Energieversorger St. Wendels private Haushalte und Unternehmen mit Strom. Damals hatte sich die Stadt, angeregt und betrieben von Bürgermeister Klaus Bouillon, entschlossen, den Stromverkauf im Stadtgebiet nicht weiter der VSE (heute Energis) zu überlassen, sondern selbst zu übernehmen

St. Wendel. Seit 15 Jahren, genau seit dem 1. Januar 1995 beliefern die Stadtwerke St. Wendel als Energieversorger St. Wendels private Haushalte und Unternehmen mit Strom. Damals hatte sich die Stadt, angeregt und betrieben von Bürgermeister Klaus Bouillon, entschlossen, den Stromverkauf im Stadtgebiet nicht weiter der VSE (heute Energis) zu überlassen, sondern selbst zu übernehmen. Zusammen mit der VSE, sie hält 49,5 Prozent der Anteile, gründete St. Wendel die Stadtwerke St. Wendel GmbH & Co KG (SSW). "Die Widerstände waren riesig", erzählt der Bürgermeister zurückblickend. Die VSE habe das lukrative Geschäft nicht gerne abgegenen und von politischer Seite, insbesondere der Opposition, sah man den finanziellen Ruin der Stadt voraus.Genau das Gegenteil sei eingetreten, erklärt Bouillon in einem Pressegespräch. In den vergangenen 15 Jahren habe die Stadt durch die SSW Einnahmen aus Gewerbesteuer und Erträgen von rund 30 Millionen Euro erzielt. Nicht zu vergessen seien die stattlichen Vermögens- und Kapitalzuwächse durch die Übernahme und den Ausbau von Strom- und Gasnetzen sowie SSW-Anlagen von rund 16 Millionen Euro, erklärte Bouillon. Heute sind die Stadtwerke mehr als ein Stromlieferant. Das Unternehmen habe sich unter Leitung der Geschäftsführer Dietmar Bauer und Peter Wagner zielstrebig zu einem ökologisch und ökonomisch kompetenten Dienstleister mit einem Angebot im Ver- und Entsorgungsbereich entwickelt. Die SSW bieten heute Strom, Erdgas- und Wärmeversorgung, Dienstleistungen und Telekommunikation an.Es seien nicht nur die Gewinne der Stadtwerke, die helfen die Defizite städtischer Eigenbetriebe wie Citygarage und Bäderbetrieb zu decken, und so sehr günstige Parkgebühren und Eintrittsgelder möglich machen und damit den Standort stärken. Die Stadtwerke hätten bis heute Investitions- und Instandhaltungsmaßnahmen in der Höhe von etwa 25 Millionen Euro an örtliche Firmen vergeben und damit zur Sicherung von Arbeitsplätzen beigetragen. Schließlich haben die Stadtwerke selbst 41 neue Arbeitsplätze geschaffen und stellen Ausbildungsplätze sowie Praktikantenstellen bereit.Seit 2000 bauen die SSW gemeinsam mit VSE Net ein leistungsfähiges Glasfasernetz für Datenübertragung und Telekommunikation in St. Wendel auf. Sowohl im innerstädtischen Bereich, im Konversionsgebiet, sowie in verschiedenen Industrie- und Gewerbegebieten, wurden diese Leitungen verlegt. Das Glasfasernetz gehört den SSW und wurde der VSE Net zum Betrieb vermietet, die verschiedene Dienste anbiete. Seit dem 1. Oktober 2004 haben die Stadtwerke auch die Erdgasversorgung in St. Wendel und in den Ortsteilen Bliesen, Niederlinxweiler, Oberlinxweiler, Urweiler und Winterbach übernommen. ddtSSW-Servicezentrum: Marienstraße 1, St. Wendel, Telefon (06851) 90 25 55, geöffnet: Montag bis Donnerstagd acht bis 16.30 Uhr, Freitag acht bis 15 Uhr.

Auf einen BlickStadtwerke St. Wendel in Zahlen: Beteiligung: Stadt St. Wendel 50,5 Prozent, Energis GmbH 49,5 Prozent. Eigenkapital: 20,2 Millionen Euro; Bilanzsumme 2008: 36,2 Millionen Euro. Stromnetz im gesamten Stadtgebiet: 152 Kilometer Mittelspannung (10 000 bis 20 000 Volt), 405 Kilometer Niederspannung einschließlich Hausanschlüsse (400 Volt). Entnahmestellen (Kunden) 16 000. 2008 wurden in das SSW-Netz aus Photovoltaik-, Windkraft- und Biogasanlagen 5 762 247 Kilowattstunden für die 852 202 Euro bezahlt wurden. Das Erdgasnetz der SSW ist insgesamt 120 Kilometer lang mit etwa 4000 Entnahmestellen (Kunden). 2008 wurden 381 375 000 Kilowattstunden (rund 38 137 500 Kubikmeter) Gas verkauft. Die Stadtwerke unterhalten ein Telefonnetz mit 12,6 Kilometer Glasfaser- und 8,1 Kupferkabelleitung. ddt

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