Für einen Wetterlaien und stillen Genießer des Wettergeschehens mag die aktuelle Lage abwechslungsreich sein. So fiel in der vergangenen Woche oberhalb von 300 bis 400 Metern wieder kräftig Schnee. Zeitweilig wurde im Hunsrück mehr Schnee registriert als im Alpenvorland. Der nasse Schnee sorgte in weiten Teilen des Nordsaarlandes sogar für gefährliche Waldspaziergänge durch Schneebruchgefahr. Dazu gab es am Wochenende einige Regenschauer und teils kräftige Windböen. Dennoch ist die Wettersituation - großräumig betrachtet - für den Experten ziemlich langweilig, oder besser gesagt: festgefahren. Auf dem Atlantik liegt ein Hochdruckgebiet, das zwar kräftig genug ist, eine milde Westdrift über Europa zu verhindern, gleichzeitig aber nicht weit genug nach Norden ausgedehnt ist, um richtig kalte Luftmassen anzuzapfen und für nachhaltig winterliches Wetter bei uns zu sorgen. Zwar können kleinere Tiefdruckgebiete immer wieder zu etwas Niederschlag führen, je nach Zugbahn mit Schnee in tiefen Lagen, und insgesamt bleibt es nasskalt und gefühlt winterlich, aber für Wetterfreaks ist das weder Fisch noch Fleisch. Nun simulieren einige Wettermodelle für nächstes Wochenende doch tatsächlich eine Abschwächung des Atlantikhochs und gleichzeitig ein Ausbrechen der Westdrift. Diese würde bei uns zu deutlich milderen Temperaturen und ungemütlichem Wetter führen. Logisch wäre eine solche Konstellation schon, denn Mitte dieser Woche wird es an der Ostküste der USA einen starken Wintereinbruch geben. Und diese "Dynamik" würde sich dann in Form eines starken Tiefs mit westlicher Strömung bis zu uns durchwurschteln. Abwarten, ob es wirklich so kommt. Bis dahin bleibt es bei uns aber auf jeden Fall nasskalt mit einer kleinen Schneeoption am Dienstag und Mittwoch.