Jede Menge Krippen zu sehen

Neunkirchen/Nahe. Wie gut, dass am vergangenen Mittwoch so viel Schnee gefallen war, dass der Schulbus nicht kam und der zwölfjährige Johannes Stoll nicht zum Unterricht fahren konnte. Weil er plötzlich über so viel Freizeit verfügte, bastelte er seine erste Weihnachtskrippe. Um zehn Uhr abends war er damit fertig

 Andreas Peter zeigt seine erste selbst gebaute Krippe. Foto: atb

Andreas Peter zeigt seine erste selbst gebaute Krippe. Foto: atb

Neunkirchen/Nahe. Wie gut, dass am vergangenen Mittwoch so viel Schnee gefallen war, dass der Schulbus nicht kam und der zwölfjährige Johannes Stoll nicht zum Unterricht fahren konnte. Weil er plötzlich über so viel Freizeit verfügte, bastelte er seine erste Weihnachtskrippe. Um zehn Uhr abends war er damit fertig. Jetzt steht sie in der Krippenausstellung im Bürgerhaus von Neunlirchen/Nahe neben vielen anderen großen und kleinen Hobbyarbeiten. Mit einer Feierstunde ist diese Ausstellung am Freitagabend eröffnet worden."Ich freue mich sehr, dass dieses Jahr viele Kinder und Jugendliche Krippen gebastelt haben", sagte der Neunkircher Ortsvorsteher Arno Stockmar. "Das ist ganz wichtig in einer Zeit, in der nach einer Umfrage 39 Prozent der deutschen Kinder nicht wissen, dass an Weihnachten die Geburt Jesu gefeiert wird." Im Kulturkalender der Gemeinde Nohfelden habe die Krippenausstellung mit ihrem hohen Niveau einen festen Platz, betonte Nohfeldens Bürgermeister Andreas Veit: "Sie ist eine gute Gelegenheit, sich auf das Fest einzustimmen." Pastor Stefan End erinnerte daran, dass die Krippen eine wunderbare Geschichte erzählen, nämlich die, dass Gott zu den Menschen gekommen ist. "Das erste Licht" und "Bald nun ist Weihnachten" sangen mit lieblichen Stimmen die Mädchen des Kinderchores unter der Leitung von Hans-Günther Fischer. Melodien auf zwei Saxofonen und Querflöte bereicherten diese adventliche Stunde. Kaum war das Lied "Lasst uns froh und munter sein" verklungen, trat St. Nikolaus durch die Tür. Er zog einen Wagen mit Geschenken hinter sich her.Fasziniert konnten die rund 100 Besucher im Bürgerhaus mit ihren Augen auf Entdeckungsreise gehen und die vielen Krippen bewundern, die teils in wunderschöne Landschaften eingebettet sind. Andreas Peter, 26, zeigte sein Erstlingswerk, eine Krippe aus Sperrholz, die er mit Modellgips umgeben hatte. Allein für das Dach, das aus Hunderten von kleinen Bambusstückchen besteht, brauchte er zwei Wochen. "Anfangs bin ich belächelt worden, als ich die Krippe baute. Aber jetzt lacht niemand mehr", erzählte der junge Mann. Geheimnisvoll wirkt die Ruinenkrippe von Alois Jung mit Turm- und Stadtmauerresten und einer schönen Landschaftsumgebung. Mechthild Leid hat die Geburt des Herrn in einen Bilderrahmen verlegt. Monumental ist die Krippe des Caritas-Seniorenzentrums Haus am See. 30 Zentimeter große Figuren umstehen den knorrigen Stall. Hubertus Stoll, der Vater des eingangs erwähnten Johannes, hat eine aufwändige Krippe gebastelt: ein großes Haus mit langgezogenem Dach und vielen Figuren. "Ich habe ohne eine Idee angefangen und es ist etwas Schönes daraus geworden", erzählte der Hobbybastler. Außer Krippen sind auch Stadtlandschaften mit beleuchteten Häuschen zu sehen. Renate Wilhelm hat Porzellanengelchen mitgebracht, die Kerzen tragen oder Flöte, Geige und Trompete spielen. Es gibt Produkte aus Peru, Schwibbögen, Schmuck und Weihnachtskarten. Die Katholische Jugend war stark engagiert. Die Älteren boten selbst hergestellte Seifenstücke an. Die Kleineren hatte eine Reihe von Krippen im Schuhkarton gebastelt. Die Ausstellung ist am 13. Dezember von 14 bis 18 Uhr und am 14. von zehn bis zwölf und von 14 bis 18 Uhr geöffnet.

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