Schmaustage im Mittelaltergewand

Eppelborn. "Jetzt feiern wir schon so viele Jahre die Schmaustage und haben tatsächlich Jahrzehnte gebraucht, um auf die Epoche des Mittelalters zu stoßen

 Bei den Eppelborner Schmaustagen hatten auch die Jüngsten, wie hier bei den Riesen-Seifenblasen, ihren Spaß. Foto: Carolin Grell

Bei den Eppelborner Schmaustagen hatten auch die Jüngsten, wie hier bei den Riesen-Seifenblasen, ihren Spaß. Foto: Carolin Grell

Eppelborn. "Jetzt feiern wir schon so viele Jahre die Schmaustage und haben tatsächlich Jahrzehnte gebraucht, um auf die Epoche des Mittelalters zu stoßen. Ich bin ganz begeistert von dem Marktangebot, es macht mir eine Freude, die Stände zu betrachten, es sind so viele Dinge, die es sonst nicht in Eppelborn zu sehen gibt", erklärte Eppelborns Ortsvorsteher Berthold Schmidt, selbst mittelalterlich gewandet, anlässlich der offiziellen Eröffnung auf dem Eppelborner Marktplatz.Seit 1980 laden Gewerbeverein und Gemeinde mit Vereinen und Gewerbetreibenden zum bunten Treiben auf den Marktplatz ein. Seit stolzen 28 Jahren ist Bürgermeister Fritz-Hermann Lutz mit dabei, wenn es um die Eröffnung der Veranstaltung geht. "Und eines verspreche ich, wenn ich auch heute zum letzten Mal als Bürgermeister den Fassanstich begleiten werde, ich bin nicht zum letzten Mal hier." Die beherzten Schläge überließ das Gemeindeoberhaupt dem Vorsitzenden des Gewerbevereins, Günter Schmitt. Dieser sorgte nach 1991, als er gerade Vater geworden war und die Aufgabe schon einmal von Lutz übertragen bekam, dafür, dass keine Kehle trocken blieb. Das Nass von oben blieb glücklicherweise den Besuchern und Standbetreibern in diesem Jahr erspart. Und auch der Fassanstich funktionierte ohne Probleme. So, wie damals vor 28 Jahren, wie sich Lutz erinnerte. "Ich hatte am Freitag das Amt des Bürgermeisters übernommen und durfte bereits einen Tag später die Schmaustage eröffnen. Damals haben mich dabei meine Eltern begleitet", erinnerte er sich.

Nach so vielen Jahren durfte da ein Blick in die Geschichte der Veranstaltung nicht fehlen. So mancher erfuhr am Samstag, wie es zur Tradition des zweiten Frühstücks gekommen ist. "Damals haben wir bei einem Rundgang Lose gekauft und Bürgermeister Lutz hat als Junggeselle einen riesigen Schinken gewonnen. Den hat er zum Frühstück spendiert, die Gewerbetreibenden haben mit Kaffee, Brötchen und Bier für eine Komplettierung gesorgt", erzählte Günter Schmitt.

Damals wie heute überaus wichtig für die Schmaustage sind die Sponsoren, ihnen dankte Schmitt auch in diesem Jahr, denn "ohne sie ist eine solche Veranstaltung nicht möglich. Besonders die Vereine können dank der Unterstützung ihre Stände weiterhin betreiben".

Während es bei den Vereinen auf dem Marktplatz die Klassiker wie Bier aus dem Glaskrug und Schwenker aus dem Brötchen gab, lud der angrenzende Mittelaltermarkt zu Honigwein im Tongefäß und zu Fleischwickeln ein. Doch keine Konkurrenz, ein freudiges Miteinander der Angebote, so präsentierten sich die Schmaustage in Eppelborn. Das sichtbarste Zeichen hierfür war der gemeinsame Festumzug, angeführt vom Fanfarenzug der Feuerwehr und musikalisch unterstützt von einer Gruppe mittelalterlicher Musiker mit Dudelsack und Flöte. Aber auch sonst ergänzten sich mittelalterliche Schwertkämpfe, Gaukelei und Tanz harmonisch mit Freundschaftsspielen der Fanfarenzüge und Livemusik auf der Bühne des Marktplatzes. Wohin die Zeitreise der Schmaustage im kommenden Jahr gehen wird, wollte Günter Schmitt noch nicht verraten.

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