Mehr junge Leute ohne Arbeit

St. Wendel. Die Arbeitslosigkeit im Kreis St. Wendel ist im Juli gestiegen. In den vergangenen vier Wochen wurden im Kreis St. Wendel 1886 Frauen und Männer als arbeitslos gezählt, 154 mehr als im Juni. Das teilte die Agentur für Arbeit Saarland gestern mit. Die Arbeitslosigkeit lag damit um 0,2 Prozent über dem Vorjahresniveau

St. Wendel. Die Arbeitslosigkeit im Kreis St. Wendel ist im Juli gestiegen. In den vergangenen vier Wochen wurden im Kreis St. Wendel 1886 Frauen und Männer als arbeitslos gezählt, 154 mehr als im Juni. Das teilte die Agentur für Arbeit Saarland gestern mit. Die Arbeitslosigkeit lag damit um 0,2 Prozent über dem Vorjahresniveau. Die Arbeitslosenquote lag im Juni bei 4,0 Prozent (Vorjahr 4,0 Prozent)."Mit Beginn der Ferienzeit, dem Auslaufen von Verträgen zum Quartalsende und der Beendigung von betrieblichen und schulischen Ausbildungen befinden wir uns in der typischen Sommerpause auf dem Arbeitsmarkt mit steigenden Arbeitslosenzahlen vor allem in der Arbeitslosenversicherung", erläutert Hans-Hartwig Felsch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Saarland. "Es sind jedoch nicht ausschließlich saisonale Gründe für den Anstieg verantwortlich. Die Unsicherheiten im europäischen Absatzmarkt sowie eine eher vorsichtige Einschätzung der zukünftigen Entwicklung der Finanzkrise wirken bremsend auf das Einstellungsverhalten in den Unternehmen. Einige Arbeitgeber sind deutlich zurückhaltender geworden und decken zurzeit lediglich ihren fluktuationsbedingten Personalbedarf. Personalaufbau wegen guter Prognosen findet nach unserer Beobachtung in den saarländischen Unternehmen derzeit nicht statt", sagte Felsch.

Mehr Männer arbeitslos

Die Zahl der arbeitslosen Frauen ist um 59 auf 918 gestiegen, die der Männer um 95 auf 968. Im Vergleich zum Vormonat ist die Zahl der jungen Arbeitslosen unter 25 Jahren um 62 auf 183 gestiegen, der Anstieg im Vergleich zum Vorjahresmonat betrug 6,4 Prozent. Bei den 50- bis unter 65-Jährigen waren 583 Personen arbeitslos gemeldet, 31 mehr als im Vormonat und 1,2 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Anzahl der Menschen, die bereits länger als ein Jahr ohne Beschäftigung sind, ist im Vergleich zum Juni um 16 auf 446 gesunken (minus 2,0 Prozent gegenüber Juli 2011).

Die Zahl der arbeitslosen Menschen in der Arbeitslosenversicherung (SGB III) ist gegenüber dem Vormonat um 115 auf 904 gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich ein Anstieg um 10,5 Prozent. Die Zahl der Arbeitslosen in der Grundsicherung (SGB II) ist um 39 auf 982 gestiegen und gegenüber Juli 2011 um 7,7 Prozent gesunken. Der Arbeitsagentur wurden im Juli 126 neue Stellen zur Besetzung gemeldet, 29 mehr als im Juni und 27,6 Prozent weniger als vor einem Jahr. Am Monatsende waren 429 offene Stellen gemeldet.

Die Zahl der Jugendlichen, die eine duale Ausbildung absolvieren wollen, ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. In den vergangenen neun Monaten haben 1867 junge Frauen und Männer die Arbeitsagentur Neunkirchen bei der Suche nach einer betrieblichen Ausbildungsstelle eingeschaltet, 298 oder 18,8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Das Angebot an Ausbildungsstellen lag mit 1456 unverändert auf dem Vorjahresniveau. Am Zähltag im Juli waren noch 438 Bewerber ohne Ausbildungsstelle und 409 Ausbildungsstellen noch nicht besetzt.

Viele suche Ausbildung

Auf der einen Seite gibt es noch viele offene Ausbildungsstellen, auf der anderen Seite viele Ausbildungsstellensuchende. Wie das sein kann erläutert Felsch: "Die Berufswünsche der Bewerber passen häufig nicht mit den noch vorhandenen Ausbildungsstellen zusammen. So ist beispielsweise der kaufmännische Bereich auf Bewerberseite völlig überlaufen und die Konkurrenz um die offenen Ausbildungsstellen ist groß. Die jungen Leute sollten sich auf jeden Fall geeignete Alternativen überlegen, falls es im Wunschberuf nicht klappt", rät Felsch. red

Ein Termin bei der Berufsberatung kann über die Hotline, Tel. (0 18 01) 55 51 11, beim Berufsberater in der Schule oder vor Ort bei der Agentur für Arbeit vereinbart werden. Arbeitgeber, die freie Ausbildungsstellen melden möchten, können sich an den Arbeitgeber-Service wenden, Telefonnummer (0 18 01) 66 44 66.

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