Schafbrücker warten auf Saarbahn

Saarbrücken. Auch wenn die Saarbahn bei Bauzeitplänen und Baukosten oft für Negativ-Schlagzeilen sorgt, gehört sie zum Stadtbild wie die Ludwigskirche, das Schloss und die Bergwerksdirektion und transportiert tagein, tagaus Zigtausende. Die SZ hat sich deshalb einmal auf den Bahnsteigen umgehört, was die Saarbrücker von ihrer Saarbahn halten und wo sie in Zukunft noch hinfahren soll

Saarbrücken. Auch wenn die Saarbahn bei Bauzeitplänen und Baukosten oft für Negativ-Schlagzeilen sorgt, gehört sie zum Stadtbild wie die Ludwigskirche, das Schloss und die Bergwerksdirektion und transportiert tagein, tagaus Zigtausende. Die SZ hat sich deshalb einmal auf den Bahnsteigen umgehört, was die Saarbrücker von ihrer Saarbahn halten und wo sie in Zukunft noch hinfahren soll. Die Schafbrücker schauen zum Beispiel oft neidisch Richtung Römerkastell. "Seit vielen Jahren wurde uns der Saarbahnanschluss versprochen. Es gab da wohl schon sehr detaillierte Planungen", sagt Silke Schmidt. Allerdings habe sie inzwischen das Gefühl, dass diese Pläne aufs Abstellgleis geraten sind. "Denn dafür müsste eine neue Linie von Völklingen nach Schafbrücke oder weiter in Richtung St. Ingbert oder sogar Homburg entstehen", sagt sie. Doch die Menschen aus dem östlichen und westlichen Saarland fühlen sich derzeit offenbar gut mit der Landeshauptstadt verbunden, sagt der Völklinger Manfred Schwarz. "Völklingen ist im Halbstundentakt über die Bahn gut angebunden. Und selbst wenn man in Saarbrücken in Saarbahn oder Bus umsteigt, braucht man bloß noch eine Fahrkarte: ein Verkehrsverbund-Ticket." "Wichtiger wäre meiner Meinung nach sowieso, dass die Saarbahn so schnell wie möglich nach Lebach fährt, ehe die Saarbahn Fördergeld an den Bund zurückzahlen muss", merkt Lothar Schneider aus Malstatt an. "Als Streckenanwohnerin muss ich sagen, dass die Saarbahn schon etwas laut ist. Vor allem das Pfeifen beim Anfahren stört mich", berichtet die Malstatterin Margret Müller. "Dafür habe ich aber auch nur einen kurzen Fußweg zur Haltestelle, und die Saarbahn ist ja ein sauberes und sicheres Verkehrsmittel", sagt sie weiter. Auch die Rodenhoferin Petra Schirmbeck fühlt sich in der Saarbahn gut aufgehoben: "Ich fahre täglich mit der Saarbahn und fühle mich am Tag und in der Nacht ziemlich sicher in den Zügen." Sie hofft, dass die Saarbahn jetzt möglichst schnell über die bereits fertige Strecke durch Riegelsberg fahren kann, damit sie ihrem Ziel Lebach wieder ein Stückchen näher kommt. Das wäre für Schirmbeck wünschenswerter als eine Ost-West-Linie. "Ich fahre auch gelegentlich nach Völklingen. Und ich meine, die Verbindung dorthin ist gut." Einige Fahrgäste wünschen sich aber auch die neue Ost-West-Route zwischen Völklingen und Schafbrücke. "Busfahren mag ich nicht so sehr, aber wenn die Saarbahn in der Nähe des Burbacher Bürgerhauses halten würde, wäre dies eine gute Alternative, nach einem Party-Samstag heimzufahren", meint Alexander Straub. Und die Schafbrücker bekommen Unterstützung von Saarbasar-Kunden. "Mit den Einkaufstüten vom Bus in die Bahn umzusteigen ist schon mühsam, das würde ich mir gerne ersparen", sagt Sieglinde Müller aus St. Johann.

StichwortZeitplan: Frühestens im Frühjahr 2009 wird die Saarbahn über Riegelsberg Süd hinaus fahren. "Allein bis Februar sind wir mit Testfahrten daran, die technischen Voraussetzungen zu erfüllen", sagt Saarbahn-Sprecherin Christa Horn.Schulung: Im Anschluss müsse jeder Fahrer die neue Strecke mindestens einmal bei Tag und bei Nacht gefahren sein. Fahrgäste: Im August hatte die Saarbahn 3,832 Millionen Beförderungen. Das sind 8,6 Prozent mehr als im August 2007 Prozent, sagt Horn. al

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