Schmetterlinge Mit Leidenschaft für die bunten Falter

Hülzweiler · Edgar Theobald aus Hülzweiler kennt sich besonders gut aus mit Schmetterlingen und ist sehr enttäuscht vom Bodensee.

 Edgar Theobald, Naturschutzbeauftragter aus Hülzweiler, mit einem selten gewordenen Schwalbenschwanz.

Edgar Theobald, Naturschutzbeauftragter aus Hülzweiler, mit einem selten gewordenen Schwalbenschwanz.

Foto: Merkel Carolin/Carolin Merkel

„Es ist wohl eher kein gutes Schmetterlingsjahr“, sagt Edgar Theobald nachdenklich. In seinem Garten mitten in Hülzweiler führt ein schmaler Streifen gemähte Wiese durch ein Paradies für Insekten. Entdeckt Theobald abgelegte Eier von Faltern an seinen Bäumen und Sträuchern, merkt man ihm die Freude an. Diesen Spaß an der Natur, an Pflanzen und ganz besonders an Schmetterlingen gibt er in den Schulen, in denen er zu Gast ist, immer wieder gerne an die Kinder weiter.

Sehr gern hätte sich der Schmetterlingszüchter ein paar Kohlweißlinge aus einem Kurzurlaub am Bodensee mitgebracht, doch leider Fehlanzeige. „Ich war insgesamt sehr enttäuscht über die Natur am Bodensee, alles ist kultiviert, es gibt kaum noch Artenvielfalt, stattdessen überall Monokulturen“, sagt er. Ein Problem, das er auch in seiner Heimat beobachtet. Dabei, betont er, ist es doch wichtig, den Insekten so viele Pflanzenarten wie möglich zur Verfügung zu stellen. Nur dann könnten die Arten dauerhaft überleben.

Aktuell hat er einige Puppen des Mondvogels, eines Nachtfalters, in Einmachgläsern in seinem Garten stehen. Nicht mehr lange, hofft er, bis die Falter, die vor allem Haselnusssträucher mögen, schlüpfen werden. Bereits geschlüpft sind in diesem Frühjahr die ersten Schwalbenschwänze. Vorsichtig und beherzt zugleich greift er ein besonders schönes Exemplar aus einem der Gläser und erklärt: „Der Körper ist kürzer und gedrungener, es ist also ein Weibchen“. So ganz fit ist der Falter noch nicht, Theobald verordnet ihm noch ein paar Tage im geschützten Lebensraum. Dann wird er auf die Suche gehen nach Dill, Fenchel und Möhrenkraut.

Besonders gern, verrät Theobald, machen sich seine Schmetterlinge auf den Weg zur Bergehalde. Sie nutzen die besondere Thermik zum Liebestanz aus. Auf dem Rückweg, sagt er, legen die Weibchen die Eier ab – bleibt zu hoffen, dass sie auch weiterhin genügend Lebensraum finden werden. Jährlich sorgt der Naturfreund dafür, dass rund 1600 Falter in 83 Arten seinen Garten verlassen dürfen. „Einen Preis für den schönsten Garten würde ich nicht bekommen. Doch das ist mir nicht wichtig“, sagt er – ihm geht es um die Welt der Tag- und Nachtfalter. Und er wünscht sich: „Egal, was man findet, bitte nicht kaputt oder zu Brei machen, lieber mir bringen – ich schaue, um was es sich handelt“, appelliert er an alle Gartenbesitzer und Waldspaziergänger.

Kontakt: Edgar Theobald, Kindergartenweg 5a, 66773 Hülzweiler, Tel: (0 68 31) 5 86 25.

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