Der Hüter der Schmetterlinge

Hülzweiler · Mancher Gartenbesitzer mäht auch den letzten Grashalm kurz, um alles akkurat zu haben. Nicht so Edgar Theobald, der der Natur Freiraum lässt, um sich zu entfalten. Das freut vor allem seine kleinen Lieblinge, die Schmetterlinge.

 Der Hülzweiler Edgar Theobald mit seiner Erfindung – dem Puppenkarussell. Foto: Merkel

Der Hülzweiler Edgar Theobald mit seiner Erfindung – dem Puppenkarussell. Foto: Merkel

Foto: Merkel

In dem hinteren Teil des Gartens von Familie Theobald in Hülzweiler sieht es ein bisschen aus wie in einem tropischen Regenwald. Edgar Theobald, 76 Jahre alter Schmetterlingskenner und Erhalter vieler bedrohter Arten, sorgt seit vielen Jahren in seiner 3500 Quadratmeter großen Wildnis dafür, Schmetterlingen, aber auch Käfern und Spinnen ein reichhaltiges Zuhause zu geben.

Um den sorgsamen Umgang mit Tier und Natur geht es dem Naturschutzbeauftragen, betont er, auch immer dann, wenn er den Weg an die Öffentlichkeit sucht. "Bitte, liebe Gartenbesitzer , lasst an den Wegrändern die Wildkräuter stehen, lasst Bereiche mit Brennnesseln im Garten und macht nicht alles kaputt, was ihr nicht kennt", appelliert er. Bevor jemand eine Raupe einfach kaputt macht, sollte er lieber zum Telefonhörer greifen, "Edgar Theobald kommt gerne vorbei", sagt er und lacht.

Um seinen Aufruf, die Natur in ihrer Vielfalt zu schützen, Nachdruck zu verleihen, hat er fast 400 Schulklassen und 50 Kindergärten besucht. "Ich hoffe, dass die Kinder auch ihre Eltern sensibel machen und sich alle gemeinsam für ein gutes Miteinander einsetzen", sagt er. Bei seinen Unterrichtsstunden immer mit dabei sind seine tollen Bilder, die die Entwicklung von Ei über Raupe und Puppe bis hin zum Schmetterling erklären. Und auch im heimischen Wohnzimmer sind diese Aufnahmen stets griffbereit, Theobald ist in seinem Element, hat seine Arbeit mit tollen Bildern im Großformat dokumentiert.

So richtig strahlen seine Augen, wenn er im Garten die zahlreichen großen Einmachgläser herausnimmt. Gerade kurz vorm ersten Flügelschlag in der Natur sind die Kleinen Füchse. Das Nachtpfauenauge hat sich im Kokon eingesponnen, die Raupen des Schwalbenschwanzes futtern sich noch eifrig Gewicht an. Etwa zwei Stunden am Morgen und noch mal zwei Stunden am Abend braucht Theobald, um alle Schmetterlinge zu versorgen und sauber zu halten - Arbeit, die sich lohnt: "Für mich ist es einfach immer wieder ein Wunder. Erst fressen sich die Raupen dick und rund. Dann, nachdem sich die Raupe verpuppt hat, beginnt die absolute Transformation. Wenn sich die Puppe öffnet, ist absolut nichts mehr so, wie es vorher war", schwärmt Theobald.

Gerne gibt Edgar Theobald sein Wissen weiter: Edgar Theobald, Kindergartenweg 5, 66773 Schwalbach, Telefonnummer (0 68 31) 5 86 25.

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