Wen kümmert's, wer sich für wenig Geld um andere kümmert?

Saarlouis · Frauenbeauftragte und Verwaltung der Stadt Saarlouis laden zum Besucher einer Ausstellung ein. Die Präsentation "Who Cares - Sorgeberufe" wird am Donnerstag, 6. November, um 18 Uhr im Foyer des Saarlouiser Rathauses von Bürgermeisterin Marion Jost und der Frauenbeauftragten Sigrid Gehl eröffnet.

Gehl hält dazu eine Vortrag. Die musikalische Gestaltung übernimmt das Blockflötenquartett "Rigatöne".

"Who cares?" Diese englische Frage hat eine interessante doppelte Bedeutung. Zum einen: Wer kümmert sich, wer trägt Sorge? Zum anderen aber auch: Wen schert's, wen kümmert's? "Uns!", antworten darauf die Frauen des Frauennetzwerks Saarlouis . Denn Care-Ökonomie, das Sorgen für und Versorgen von Menschen, Tätigkeiten, ohne die keine Gesellschaft überleben kann, ist vor allem Frauensache.

Gehl liste es auf: Sie helfen, Kinder auf die Welt zu bringen, pflegen alte und kranke Menschen, erziehen Kinder; sie betreuen Patientinnen und Patienten, arbeiten mit traumatisierten Jugendlichen oder anderen Menschen in Not; sie putzen Wohnungen und Büros, kochen und waschen oder renken blockierte Rückenwirbel wieder ein. Sie sorgen jeden Tag dafür, dass Kinder auf die Welt kommen, groß werden, (über-)leben, gesund werden und bleiben, effektiv arbeiten können.

Gemeinsam ist diesen allen Tätigkeiten jedoch: Für ihre qualifizierten und lebenswichtigen Leistungen werden sie, die sie erbringen, nicht angemessen wertgeschätzt. "Die systematische Unterbewertung so genannter frauentypischer Berufe aber ist mitverantwortlich für die fortdauernde Entgeltdiskriminierung", sagen die Netzwerk-Frauen, und: "Frauen verdienen mehr!" Diese Botschaft soll die Ausstellung in Saarlouis unterstreichen.

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