Boxcen Viel Lehrgeld, aber kaum Enttäuschung

Neuforweiler · Es ging Schlag auf Schlag am Samstag in der Mehrzweckhalle von Neuforweiler. 16 Kämpfe standen bei der Box-Gala der KG Saarlouis-Fraulautern auf dem Programm. Marc Heidinger sorgte für den einzigen Heimsieg.

 Bitter: Lokalmatador Giuliano De Giorgio von der KG Boxen Saarlouis-Fraulautern (links) hatte seinen Gegner Timo Furtwengler bereits einen Wirkungstreffer verpasst. Dennoch verlor er am Ende.

Bitter: Lokalmatador Giuliano De Giorgio von der KG Boxen Saarlouis-Fraulautern (links) hatte seinen Gegner Timo Furtwengler bereits einen Wirkungstreffer verpasst. Dennoch verlor er am Ende.

Foto: Ruppenthal

Im letzten Duell am späten Samstagabend sehen die Zuschauer in der kleinen Mehrzweckhalle in Neuforweiler den Höhepunkt beim 55. Internationalen Boxturnier der KG Saarlouis-Fraulautern – und einen versöhnlichen Abschluss für die bis dato nicht verwöhnte Kampfgemeinschaft der Gastgeber: Marc Heidinger wird in einem umkämpften Schlagabtausch mit dem in über 40 Kämpfen gestählten Mirko Grunder aus Landstuhl auf eine harte Probe gestellt. Doch der Saarlandmeister im Halbschwergewicht (bis 81 Kilo), der jetzt im Mittelgewicht unterwegs ist, besteht den Test. Unter dem lauten Beifall der Zuschauer lässt sich Heidinger nach dem letzten der 16 angesetzten Kämpfe und dem 4:1-Urteil durch das Kampfgericht vom Heimpublikum feiern.

Es blieb das einzige Erfolgserlebnis für die KG-Akteure im Box-Viereck in Neuforweiler. Ein solches hätte sich auch Aileen Hörner gewünscht. Doch die 22-Jährige muss nach dem fünften Ring-Duell weiter auf den Premierensieg warten. Hörner unterlag der aggressiv nach vorne preschenden Homburgerin Katharina Zott klar mit 0:5. Allzu enttäuscht war die Lokalmatadorin trotzdem nicht – und zeigte sich als faire Unterlegene: „Es war ein guter Kampf gegen eine wirklich gute Gegnerin. Trotz der Niederlage hat es Spaß gemacht, hier vor Heimpublikum zu boxen – und irgendwann klappt es sicher mit dem ersten Sieg“, sagte Hörner. Sie boxt seit rund vier Jahren. „Ich bin vor allem durch meinen Bruder dazu gekommen. Irgendwo hat aber die ganze Familie einen Hang zum Boxen.“

Clubkollege Ehsan Amiri ist erst seit zwei Jahren in Deutschland und boxt seit etwa anderthalb Jahren bei der KG Fraulautern. Er habe spontan im Training vorbeigeschaut und sei dann dabei geblieben, verrät der 17-jährige Afghane. Seitdem habe er viel gelernt, wobei Amiri nach der einstimmigen Punktniederlage gegen den St. Avolder Younes Boulisane fair zugibt, dass ihm noch die Reife fehlt: „Der Gegner war boxerisch besser. Aber es ist in Ordnung, ich bin zufrieden mit meiner Leistung.“

Das war auch Giuliano De Giorgio nach seinem Debüt, den Ausgang des Duells mit Timo Furtwengler aus Idar-Oberstein hätte er sich allerdings anders gewünscht. In Runde drei erwischte der 26-Jährige den Gegner mit einer Rechten voll am Kopf. Furtwengler taumelte, De Giorgio setzte nach, schlug weiter – und bekam die Quittung. Der Ring­richter verwarnte den Box-Neuling, der erst ein halbes Jahr dabei ist, für sein unerlaubtes Handeln nach dem Kommando. „Ich habe den Ruf leider nicht gehört und ärgere mich, deshalb verloren zu haben. Hätte es eine vierte Runde gegeben, hätte ich ihn besiegt“, sagte De Giorgio nach dem 1:4-Urteil. Vom Publikum wurde der Lokalmatador dennoch gefeiert – und gab sich rasch wieder angriffslustig: „Das war nicht mein letzter Kampf. Ich komme wieder.“

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