Schüler zeigen Flagge gegen Gewalt

Saarlouis. Die Aktion "Schule ohne Rassismus" ist ein Projekt von "Aktion Courage". Im Saarland wird es von der Landeszentrale für politische Bildung koordiniert. Bundesweit haben sich daran bereits 708 Schulen beteiligt, davon 14 Schulen im Saarland

 Spielerinnen der Royals, Schulleiterin Doris Koch sowie (rechts) Kreisbeigeordnete Esther Woll und Staatssekretär Stephan Körner ermuntern die Schüler der ERS zu Courage. Fotos: Heike Theobald

Spielerinnen der Royals, Schulleiterin Doris Koch sowie (rechts) Kreisbeigeordnete Esther Woll und Staatssekretär Stephan Körner ermuntern die Schüler der ERS zu Courage. Fotos: Heike Theobald

 Die Klassen 5a, 6a und 6b hatten Lieder zum Festakt vorbereitet.

Die Klassen 5a, 6a und 6b hatten Lieder zum Festakt vorbereitet.

Saarlouis. Die Aktion "Schule ohne Rassismus" ist ein Projekt von "Aktion Courage". Im Saarland wird es von der Landeszentrale für politische Bildung koordiniert. Bundesweit haben sich daran bereits 708 Schulen beteiligt, davon 14 Schulen im Saarland. Die Auszeichnung an der ERS I in Saarlouis überreichten Stephan Körner, Staatssekretär am Bildungsministerium, und Landeskoordinator Burkhard Jellonnek am Mittwoch im Rahmen einer kleinen Feierstunde. Für die Aktion bekam die Schule mit den Frauen der Saarlouis Royals prominente Paten. "Prominentere Paten hätten wir uns nicht wünschen können", erklärte Schulleiterin Doris Koch. Die Mädels, die am morgigen Samstag im Finale der Deutschen Basketballmeisterschaft stehen, haben allesamt den Pakt mit unterschrieben. Zwar nicht ganz so nationenreich wie die Schule, aber dennoch bunt gemischt ist das Team um Trainer René Spandauw. Einige Spielerinnen sind zur Feierstunde gekommen, um gemeinsam mit den Schülern Flagge zu zeigen. Mit tosendem Applaus sind sie in der Fliesen-Sporthalle empfangen worden. Feiern ließen sich auch Pascal Schoenen und Marian Ferner. Die Jungs aus der Zehner-Abschlussklasse haben nicht nur das Projekt mit Hilfe ihres Lehrers Harald Füchsle vorangetrieben, sie stellten die Aktion gleich auch vor versammelter Mannschaft vor. Kreatives Schreiben stand auf dem Stundenplan im Deutschunterricht und Marian schrieb über einen farbigen Mitbürger, der eine Organisation gründete gegen Rassismus und Faschismus. "Mein Lehrer fand den Aufsatz richtig gut und erzählte uns von der Aktion der Landeszentrale", erklärte der 17-Jährige. Er habe dann gleich die Frage gestellt, warum es an ihrer Schule so etwas nicht gebe. Pascal und Marian suchten Mitstreiter und hatten begonnen, in den Pausen für die Aktion "Schule ohne Rassismus" zu werben. Im Ethik-Unterricht von Harald Füchsle sei dann das Projekt ausgearbeitet worden. Voraussetzung war, dass 70 Prozent der Schüler einen Pakt unterschreiben mussten, der unter anderem die Nachhaltigkeit beinhaltete. Die Schüler verpflichteten sich demnach, einmal im Jahr ein Projekt zum Thema ins Leben zu rufen und sich gegen Gewalt, diskriminierende Handlungen und Äußerungen einzusetzen. Mit 111 Schülern aus 29 Nationen liegt der Ausländeranteil an der ERS Saarlouis bei 33 Prozent. Türkische Schüler stellen dabei den größten Anteil, gefolgt von russischen und italienischen Schülern. "Wir würden uns wünschen, dass dieses Projekt weiter gefördert wird und sind froh, dass uns die Lehrer dabei so unterstützen", sagten Pascal und Marian. Beide werden in wenigen Tagen mit ihren Prüfungen beginnen und im Sommer die Schule verlassen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort